Lisicki scheitert im Regen an Arruabarrena
Nürnberg (dpa) - Im nasskalten Nürnberg hat Sabine Lisicki ihre Vorbereitung auf die French Open in den Sand gesetzt.
Die Fed-Cup-Spielerin aus Berlin bewies am verregneten Mittwoch gegen die Spanierin Lara Arruabarrena zwar Kampfgeist, verließ den Tennisplatz nach fast zweieinhalb Stunden am Ende aber als unglückliche Verliererin. 2:6, 7:6 (7:3), 6:7 (3:7) lautete das Achtelfinal-Ergebnis nach einer emotionalen Berg-und-Talfahrt.
„Ich finde es einfach schade, dass ich die Chance nicht nutzen konnte“, sagte eine enttäuschte Lisicki. Die 25-Jährige verpasste damit beim Nürnberger Versicherungscup ein interessantes Kräftemessen mit der aufstrebenden Carina Witthöft. Die 20 Jahre junge Hamburgerin beeindruckte auf dem Weg ins Viertelfinale mit einem souveränen 6:1, 6:2-Erfolg gegen Jewgenia Rodina aus Russland.
Witthöft darf nun am Donnerstag auf dem Center Court gegen Lisicki-Bezwingerin Arruabarrena antreten. „Ich habe schon einmal gegen sie gespielt und gewonnen“, berichtete sie und ergänzte selbstbewusst: „Natürlich ist mein Ziel jetzt, ins Halbfinale zu kommen.“ Gerne wäre die 20-Jährige gegen Lisicki angetreten: „Ich glaube, die Zuschauer hätten lieber ein deutsches Duell gesehen“, meinte sie. Als klare Favoritin in ihr Viertelfinale geht Angelique Kerber. Die an Nummer zwei gesetzte Kielerin trifft nach einem Tag Erholung auf die japanische Qualifikantin Misaki Doi.
Als die an Nummer drei gesetzte Lisicki am Nachmittag mit zweistündiger Verspätung gegen Arruabarrena aufschlagen konnte, dauerte es nur elf Minuten, bis die Partie beim Stand von 2:2 für weitere zwei Stunden unterbrochen werden musste. Die Zuschauer, die ausgeharrt hatten, wurden für ihre Geduld mit einer spannenden Begegnung entschädigt. Lisicki ließ ihre Fans, darunter ihren Freund Oliver Pocher, leiden und hoffen.
Tolle Punkte wechselten sich mit vielen leichten Fehlern ab. Lisicki agierte oft zu ungeduldig. Aber sie kämpfte und gab bis zum letzten verlorenen Punkt nicht auf. Nach einem frühen Break im dritten Satz hatte sie den Sieg vor Augen, den sie aber doch verspielte. Im Tiebreak konnte ihre Gegnerin nach dem dritten Matchball jubeln. „Es war einfach knapp. Ich habe in den entscheidenden Momenten nicht die Punkte gemacht“, kommentierte Lisicki.
Angelique Kerber konnte am Mittwoch durchschnaufen. „Es ist gut, sich ein bisschen erholen zu können“, sagte die Fed-Cup-Spielerin nach ihrem 6:1, 7:6 (7:2)-Erfolg am Dienstagabend gegen die Tschechin Klara Koukalova. Nach dem Match ließ sich Kerber intensiv pflegen. Rücken, Oberschenkel - überall zwickt es die Turnierfavoritin.
„Wir spielen elf Monate im Jahr Tennis“, bemerkte sie zur extremen körperlichen Beanspruchung. Schonen für die am Sonntag beginnenden French Open will sich die Weltranglistenelfte aber nicht. „Ziel ist es, viele Matches zu haben vor Paris“, sagte Kerber. Am liebsten fünf - Finale inklusive. Dafür müsste Kerber aber zunächst in ihrem dritten Match am Donnerstag die Qualifikantin Misaki Doi bezwingen.