Mayer und Kohlschreiber scheitern im Viertelfinale
London (dpa) - Die Halbfinal-Träume von Florian Mayer und Philipp Kohschlreiber in Wimbledon sind zerplatzt. Mayer unterlag dem Titelverteidiger und Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic 4:6, 1:6, 4:6. Kohlschreiber war gegen Jo-Wilfried Tsonga beim 6:7 (5:7), 6:4, 6:7 (3:7), 2:6 knapper dran.
Kohlschreiber verkaufte sich teuer und konnte stolz sein auf sein bestes Abschneiden bei einem Grand-Slam-Turnier. „Das ganze Match über habe ich mich wieder gut präsentiert. Und es war trotzdem ein extrem schönes Turnier. Das war eine schöne Zeit hier und ein Riesenerfolg“, sagte der Augsburger. Auch sein französischer Gegner Tsonga zollte ihm Respekt: „Philipp hat sehr gut gespielt, er war der bessere Spieler von der Grundlinie und sehr aggressiv.“
Mayer hatte gegen Branchenprimus Djokovic im ersten und dritten Satz seine Chancen, verlor aber die Big Points und musste sich schließlich nach 1:45 Stunden Spielzeit geschlagen geben. „Wenn du deinen Chancen nicht nutzt, kannst du die Nummer eins der Welt nicht schlagen - so einfach ist das“, sagte Mayer. Das galt vor allem für den ersten Satz: Zunächst schenkte er ein Break zum 3:2 sofort wieder her. Nach einer kurzen Regenunterbrechung hatte der Oberfranke dann bei 4:4 wieder 0:40 bei Djokovics Aufschlag, nutzte aber alle drei Chancen zum Break nicht. „Es hätte heute auch in eine andere Richtung laufen können“, sagte der erleichterte Djokovic.
Der 25-Jährige ging auch im zweiten Duell mit Mayer als Sieger vom Platz. Er fiebert nun seinem ersten Rasen-Aufeinandertreffen mit Federer entgegen. „Ich freue mich darauf, Roger ist ein großartiger Champion“, sagte der Serbe. Der sechsfache Wimbledon-Champion Federer hatte sich im Eiltempo mit 6:1, 6:2, 6:2 gegen den Russen Michail Juschni durchgesetzt.
Kohlschreiber-Bezwinger Tsonga, die französische Nummer sechs der Tenniswelt, trifft in seinem zweiten Wimbledon-Halbfinale nach 2011 auf den britischen Lokalmatador Andy Murray. Der Schotte setzte sich in vier Sätzen gegen den Spanier David Ferrer durch.
Kohlschreiber, vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als einziger Herren-Einzel-Akteur für Olympia in London nominiert, wird am Montag vom 30. auf den 22. Weltranglistenplatz klettern. Damit egalisiert der 28-Jährige sein bestes Karriere-Ranking. „Es ist noch mal ein Ansporn, noch mal wieder nach vorne zu kommen im Ranking. Man hat einfach wieder die Lust darauf, gegen die Großen zu gewinnen“, zog auch der 28-jährige Mayer eine positive Turnierbilanz.