Nadal und Djokovic im Tennis-Stress
Frankfurt/Main (dpa) - Die Terminhatz der Tennisprofis geht unvermindert weiter. Schon zwei Tage nach seinem US-Open-Triumph von New York stand Rafael Nadal wieder in Madrid auf dem Trainingsplatz, um sich mit dem spanischen Davis-Cup-Team auf die Relegationspartie gegen die Ukraine vorzubereiten.
Auch seinem Endspielgegner Novak Djokovic blieb keine Zeit, die zweite Grand-Slam-Finalniederlage in diesem Jahr zu verarbeiten. Der Weltranglisten-Erste jettete nach Belgrad, wo von Freitag an das Davis-Cup-Halbfinale zwischen Serbien und Kanada auf dem Programm steht. Im zweiten Vorschlussrunden-Duell stehen sich in Prag Tschechien und Argentinien gegenüber.
„Am liebsten würde ich mich jetzt mental und körperlich erholen, um mich optimal auf meinen Trip nach Asien vorzubereiten“, sagte Nadal, der seit zwei Jahren erstmals wieder für sein Heimatland im Mannschaftswettbewerb dabei ist. „Aber ich habe vor ein paar Monaten zugesagt und deshalb bin ich jetzt hier.“
Vor allem die Umstellung vom Hartplatz auf Sand werde nicht einfach, meinte der Mallorquiner, obwohl er sich auf der roten Asche eigentlich am wohlsten fühlt. „Spanien gehört aber einfach in die Weltgruppe des Tennis“, sagte Nadal, der Djokovic in den Wochen danach auf der Asien-Tour als Nummer eins der Welt ablösen will. Gegen die Ukraine bestreitet der 27-Jährige das zweite Einzel gegen Sergej Stachowski.
Seine Liebe zum Heimatland lässt auch Djokovic die eigentlich dringend nötige Pause verschieben. „Der Davis Cup ist einfach etwas ganz Besonderes für mich“, sagte die Nummer eins der Welt, die im ersten Einzel auf Vasek Pospisil trifft. „Der Sieg 2010 war ein einmaliges Erlebnis.“ Vor drei Jahren hatten die Serben Frankreich im Finale 3:2 besiegt.
Djokovic hatte am Dienstag in New York noch einen Benefiz-Termin zu absolvieren und stieß daher erst sehr spät zum Team. Doch eine Absage kam für ihn nicht infrage. „Auf der einen Seite, entzieht dir der Davis Cup sehr viel Energie. Mental, physisch und emotional bist du sehr eingespannt. Auf der anderen Seite gibt er dir aber auch sehr viel Energie, denn es ist der einzige offizielle Teamwettbewerb, den wir in unserer Sportart haben“, sagte Djokovic.
Mit Spannung wird vor allem das Topduell zwischen dem Australian-Open-Champion und Milos Raonic erwartet. Der kanadische Aufschlagriese gibt sich selbstbewusst. „Wir sind definitiv gut genug, um hier eine Chance zu haben“, sagte Raonic. Das zweite Halbfinale zwischen Tschechien und Argentinien scheint völlig offen. Die Südamerikaner müssen aber auf ihren Spitzenspieler Juan Martin del Potro verzichten.