Niederländerin Bertens triumphiert in Nürnberg

Nürnberg (dpa) - Überraschungssiegerin Kiki Bertens strahlte übers ganze Gesicht und verdrückte Freudentränen. Die niederländische Qualifikantin hat das Nürnberger Tennisturnier gewonnen.

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Die 24-Jährige bezwang nach einer konzentrierten Vorstellung die Kolumbianerin Mariana Duque-Mariño mit 6:2, 6:2 und krönte ihre Turnierwoche.

Für Bertens ist es der zweite Turniersieg nach 2012 im marokkanischen Fès und zugleich eine perfekte Generalprobe für die French Open. Dort trifft die derzeitige Nummer 89 der Welt zum Auftakt auf Australien-Open-Siegerin Angelique Kerber.

„Es ist unglaublich“, sagte Bertens, die nach dem Einzelfinale auch noch das Endspiel im Doppel bestritt. „Ich habe die ganze Woche gutes Tennis gespielt und bin jetzt natürlich sehr glücklich.“ Als letzte Deutsche beim mit 250 000 Euro dotierten Sandplatzturnier waren Julia Görges und Annika Beck im Halbfinale ausgeschieden.

Bertens hatte auf ihrem Marsch ins Endspiel eine Menge Selbstvertrauen gesammelt. Im Achtelfinale schaltete sie Vorjahresfinalistin Roberta Vinci aus, im Halbfinale zog dann Görges den Kürzeren. Mit einem Break zum 4:2 ebnete sich die fast fehlerlos spielende Niederländerin den Weg zum Gewinn des ersten Satzes.

Bertens präsentierte sich von der Grundlinie enorm entschlossen und setzte die Kolumbianerin weiter unter Druck. Bei ihren eigenen Aufschlägen musste die Nummer 89 der Welt aber immer mehr kämpfen. Eine leichte Sache war das Endspiel trotz des am Ende deutlichen Ergebnisses nicht.

Duque-Mariño haderte mit sich. Beim Stand von 0:0 im zweiten Abschnitt nutzte sie zwei Breakbälle nicht, stattdessen ging Bertens mit 1:0 in Front und sicherte sich dann den Aufschlag ihrer Kontrahentin zum 3:1.

Die Nummer 98 aus Südamerika bekam dennoch ihre Chancen. Mit einem Ass setzte sich Bertens aber auf 4:1 ab. Duque-Mariño schien allmählich entnervt, hatte aber auch zwei harte Partien vom Vortag in den Knochen. Nach einer Stunde und fünf Minuten konnte Bertens dann ihren dritten Matchball zum Turniersieg und einem Preisgeld von 43 000 Euro bejubeln.

Trotz der Abwesenheit der angeschlagenen Kerber konnten die Veranstalter zufrieden Bilanz ziehen. Die Zukunft des Turniers ist zwar ungewiss, doch der Namenssponsor sendete immerhin positive Signale. „Momentan sieht's eher positiv aus“, sagte der Vorstandschef der Nürnberger Versicherungsgruppe, Armin Zitzmann. In den kommenden Wochen werde er mit Turnierdirektorin Sandra Reichel beraten. Sollte der Hauptsponsor sein Engagement verlängern, ist von einem Zeitraum von weiteren drei Jahren verbunden mit geplanten Verbesserungen an der Infrastruktur die Rede.