Perfekter Auftakt für DTB-Damen - 2:0 in der Slowakei
Bratislava (dpa) - Nach dem perfekten Fed-Cup-Auftakt warnte Bundestrainerin Barbara Rittner vor Übermut. „Wir müssen sehr aufpassen. Das kann noch ganz gefährlich werden. Wir nehmen die weiteren Matches sehr, sehr ernst“, sagte die Teamchefin in Bratislava.
Dank der Siege von Angelique Kerber und Andrea Petkovic geht die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) mit einem scheinbar komfortablen 2:0-Vorsprung in den zweiten Tag des Viertelfinales in der Slowakei. Nur noch ein Punkt fehlt den deutschen Damen zum ersten Halbfinal-Einzug seit fast 20 Jahren.
Mit der DVD „Die besten Frauen der Welt“ hatten sich Rittner und ihr Team am Freitagabend auf das schwere Match vorbereitet. In dem Film geht es um den Weg der deutschen Fußballerinnen zum Weltmeistertitel 2007 in China. „Ich habe meinen Spielerinnen gesagt, dass die mentale Seite entscheidend sein könnte“, sagte die Fed-Cup-Chefin nach den bemerkenswert nervenstarken Auftritten.
Mit einem nicht für möglich gehaltenen 2:6, 7:6 (9:7), 6:2-Erfolg gegen die Australian-Open-Finalistin Dominika Cibulkova hatte Petkovic die Gäste in Führung gebracht und ein wenig den Druck von ihrer Teamkollegin Kerber genommen. „Es war natürlich ein gutes Gefühl, mit einem 1:0-Vorsprung auf den Platz zu gehen“, gab die 26-Jährige aus Kiel später zu Protokoll. Die deutsche Nummer eins setzte sich gegen Daniela Hantuchova 7:6 (11:9), 6:1 durch.
Das erste Halbfinale seit 1995 ist nur noch einen Punkt entfernt. Am Sonntag stehen sich zunächst die beiden Spitzenspielerinnen Kerber und Cibulkova gegenüber. Für das vierte Einzel sind bislang Petkovic und Hantuchova vorgesehen. Doch es scheint gut möglich, dass der slowakische Teamchef Matej Liptak anstelle der erfahrenen Hantuchova Magdalena Rybarikova aufstellt. Sie führt im direkten Vergleich mit Petkovic 2:0 und hat die Hessin in diesem Jahr in der ersten Runde der Australian Open klar in zwei Sätzen bezwungen.
Bei einem Sieg wäre am 19. und 20. April Australien oder Russland Gegner im Halbfinale. Bei einer Niederlage muss das Team in der Relegation gegen den Abstieg aus der Weltgruppe kämpfen. Doch dank der couragierten Auftritte von Petkovic und Kerber hofft die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes nun auf den so ersehnten Auswärtssieg.
„Es war ein hartes Match, ich bin glücklich, dass ich das 2:0 gemacht habe und wir einen so guten Start erwischt haben“, sagte die Weltranglisten-Neunte Kerber. Petkovic sprach nach dem packenden Match von ihrem „größten Erfolg in diesem Jahr und ihrem bislang größten Sieg im Fed Cup“. Im zweiten Satz verspielte Petkovic im Tiebreak zunächst eine 6:1-Führung und wehrte beim Stand von 6:7 sogar einen Matchball ab. Doch im Gegensatz zu manch anderer Petkovic-Partie der Vergangenheit behielt die Hessin die Nerven.
„So einen verrückten Satz noch zu gewinnen, hat mir Selbstvertrauen gegeben. Vielleicht macht es die Aufgabe jetzt für die zweite Spielerin psychologisch etwas leichter“, sagte Petkovic, ehe sie in die deutsche Box eilte, um sich den erstaunlich souveränen Sieg Kerbers gegen Hantuchova anzuschauen.