Petzschner mit Melzer im US-Open-Doppel-Finale

New York (dpa) - Tennisprofi Philipp Petzschner greift nach seinem zweiten Grand-Slam-Titel im Doppel. Ein Jahr nach dem Wimbledonsieg zogen der Bayreuther und sein österreichischer Partner Jürgen Melzer in das Endspiel der US Open ein.

Das Duo gewann in New York 6:4, 6:7 (3:7), 6:1 gegen die Italiener Simone Bolelli und Fabio Fognini. Die Finalgegner am Samstagabend sind die Polen Mariusz Fyrstenberg/Marcin Matkowski nach dem 6:2, 7:6 (7:4) über das indisch-pakistanische „Friedens-Doppel“ Rohan Bopanna/Aisam Ul-Haq Qureshi. Als bisher einzige Deutsche standen 1937 Henner Henkel und Gottfried von Cramm im Endspiel der US Open und holten vor 74 Jahren auch den Titel.

Auch Petzschner will sich mit der Endspiel-Teilnahme nicht zufriedengeben. „Für uns geht es nur um den Titel“, sagte der deutsche Davis-Cup-Spieler und freute sich auf das Finale bei einem der vier größten Turnier der Welt: „Es gibt nichts Besseres als dieses Gefühl.“

Sensations-Halbfinalistin Angelique Kerber trainierte am Freitagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein für ihr Halbfinale am Samstag gegen die Australierin Samantha Stosur.

Das davor angesetzte Herren-Halbfinale ist nahezu komplett. Der Schotte Andy Murray gewann vor den Augen von „First Lady“ Michelle Obama in New York 7:5, 6:4, 3:6, 7:6 (7:2) gegen den Amerikaner John Isner. Der Finalist von 2008 trifft auf Titelverteidiger Rafael Nadal aus Spanien oder den Amerikaner Andy Roddick. Im anderen Semifinale stehen sich der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic und der fünfmalige US-Open-Sieger Roger Federer gegenüber.

Petzschner und Melzer waren im Einzel jeweils in der zweiten Runde ausgeschieden, spielten aber im Doppel stark auf und konnten zudem den topgesetzten US-Brüdern Bob und Mike Bryan aus dem Weg gehen. Die Zwillinge waren schon in der ersten Runde sensationell ausgeschieden. „Durch das gesamte Doppel-Feld ging danach ein Ruck“, sagte Melzer und stellte seine bisher gute Bilanz mit seinem Partner mit vier Siegen in vier Finals heraus: „Wir wollen diese Bilanz hier halten. Wir werden rausgehen und glauben, dass wir es gewinnen können.“

Im Halbfinale gelangen Petzschner und Melzer zwei frühe Breaks zur 5:1-Führung, Bolelli und Fognini kamen allerdings noch einmal heran, ehe Melzer den ersten Satzball nutzte. Im zweiten Durchgang drohte ein 1:5-Rückstand, doch Petzschner wehrte drei Breakchancen ab. Nach dem Ausgleich zum 4:4 ging der Tiebreak jedoch schnell verloren. Zwei Breaks und ein enges Aufschlagsspiel von Petzschner bedeuteten im letzten Durchgang die 4:0-Führung und die Entscheidung. Nach 2:09 Stunden war der Sieg perfekt, der Finaleinzug beschert Petzschner und Melzer 210 000 Dollar, der Titel würde sogar das Doppelte bringen.