Rittner: „Steffi hat sich gefreut und geguckt“

New York (dpa) - Nach dem Halbfinal-Aus von Angelique Kerber hat Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner ein positives Fazit der US Open gezogen und das Abschneiden der deutschen Damen bei den diesjährigen Grand-Slam-Turnieren gelobt.

Steffi Graf freute sich über das Abschneiden in New York mit.

War für Angelique Kerber im Halbfinale gegen Samantha Stosur mehr drin?

Rittner: „Ich glaube schon, wenn sie am Anfang des dritten Satzes mehr aufpasst. Sie war nach dem 0:3 im ersten Satz anderthalb Stunden lang die bessere Spielerin. Beim 0:5 war es dann etwas zu spät, obwohl ich das 3:5 gern noch gesehen hätte. Aber das Wichtigste war für mich: Ich habe die Angie lächeln sehen. Sie war immer eine gute Tennisspielerin, aber sie hat sich manchmal selbst im Weg gestanden. Heute konnte sie es genießen und hat Spaß gehabt. Jetzt ist die Messlatte natürlich hoch gelegt, sie hat gesehen, was in ihr steckt. Irgendwie hat es Klick gemacht. Sie ist auf dem Weg in die Top 20 - da bin ich mir sicher.“

Sind die Spannungen ausgeräumt, nachdem Sie Angelique Kerber nicht für den Fed Cup nominiert hatten?

Rittner: „In Paris und Wimbledon war sie sehr reserviert, hier war es entspannt. Es gibt keine Spannung mehr, sie macht mir die Entscheidung für die Zukunft ja auch leicht.“

Wie hoch können die deutschen Damen international hinaus?

Rittner: „Man hat gesehen, was im Tennis möglich ist, außer wenn Serena Williams fit ist. Ich hätte nichts dagegen, wenn vier unter den Top Ten stehen. Die Andi (Andrea Petkovic) ist zurecht die Nummer eins. Sie hat dreimal Viertelfinale beim Grand Slam gespielt und ist die Konstanteste. Ich kann es erzählen: Steffi (Graf) hat mich angerufen, hat sich gefreut und wieder geguckt. Sie hat gesagt: 'Grüß Petkovic von mir - sie soll sich zwei gute Ärzte suchen und es nicht so machen wie ich. Ich habe bei jedem Schritt Schmerzen im Knie.' Ich habe das Petkovic gesagt, sie hat schon zwei Termine gemacht.“