Schritt für Schritt: Witthöft überzeugt in Stuttgart
Stuttgart (dpa) - Ihre gestiegene Popularität bekam Carina Witthöft wieder vor Augen geführt, als sie beim Blick auf ihren Facebook-Account feststellte, dass sie inzwischen mehr als 10 000 Follower hat.
„Wow! Danke an alle. Es ist großartig, dies alles mit euch zu teilen“, schrieb die deutsche Tennis-Hoffnung daraufhin zum Dank an ihre Fans. Dass die 20 Jahre alte Hamburgerin im sozialen Netzwerk die 10 000er Marke knackte, hatte vielleicht auch mit ihrem Auftritt am Abend zuvor zu tun. Dank eines 7:5, 6:3 im deutschen Duell gegen Mona Barthel schaffte Witthöft bei der mit 731 000 Dollar dotierten Sandplatz-Veranstaltung als erste Spielerin den Sprung in die zweite Runde.
„Ich bin sehr zufrieden. Bei einem deutschen Turnier will man natürlich besonders gut spielen“, sagte die Norddeutsche nach ihrem ersten Hauptfeldspiel beim renommierten Event im Schwabenland. Zuvor war die dieses Mal dank einer Wildcard direkt qualifizierte Witthöft in Stuttgart immer in der Qualifikation gescheitert. So auch 2010, als sie gegen Barthel in zwei Sätzen verloren hatte.
Doch seitdem hat sich für Witthöft viel verändert, inzwischen ist die 20-Jährige als Nummer 74 fester Bestandteil der Top 100. Erstmals so richtig ins Rampenlicht stürmte die Abiturientin im Januar bei den Australian Open, als sie sich in Melbourne bis in die dritte Runde spielte und damit nach den Erstrundenpleiten von Andrea Petkovic, Angelique Kerber und Sabine Lisicki zumindest für einen kleinen Stimmungsaufheller aus deutscher Sicht sorgte.
Seitdem versucht sie ihr Spiel kontinuierlich weiterzuentwickeln, scheut dabei auch nicht den Rückschritt zu zweitklassigen ITF-Events. „Wenn ich Spielpraxis brauche, mache ich das ab und zu ganz gerne. Man bekommt ja auch Selbstvertrauen, wenn man da Matches gewinnt“, sagte Witthöft, die als eine der größten Nachwuchshoffnungen der Generation nach Petkovic und Co. gilt. „Sie hat 2014 einen großen Entwicklungssprung gemacht, vor allem mental“, lobte die deutsche Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner.
In Stuttgart könnte es nun in der zweiten Runde zum Duell mit der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Ana Ivanovic aus Serbien kommen. „Natürlich freut man sich auf so ein Spiel“, sagte das Nordlicht. Im Halbfinale könnte dann sogar ein Vergleich mit ihrem Vorbild Maria Scharapowa, die über 14,6 Millionen Facebook-Fans hat, anstehen, wie ein Journalist am Montagabend zu später Stunde anmerkte. Halbfinale“, sagte Witthöft verblüfft und musste lachen. Das ist für sie dann doch noch ein bisschen weit weg.