Starker Haas in Indian Wells jetzt gegen Federer
Indian Wells (dpa) - Am Tag der Überraschungen blieb Tommy Haas ganz cool. Als Letzter musste die deutsche Nummer eins beim topbesetzten Tennis-Turnier in Indian Wells auf den Platz, doch die lange Warterei machte dem 35-Jährigen nichts aus.
Gegen den Japaner Kei Nishikori setzte sich Haas mit 7:6 (7:3), 6:2 durch und darf sich bei der mit 6,17 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung jetzt auf ein Achtelfinal-Duell mit seinem alten Kumpel Roger Federer freuen. Der wiedererstarkte Schweizer bezwang Dmitri Tursunow aus Russland mit 7:6 (9:7), 7:6 (7:2).
Das Aus kam dagegen völlig überraschend für den Weltranglistenersten Rafael Nadal. Der Vorjahressieger aus Spanien unterlag dem Ukrainer Alexander Dolgopolow mit 3:6, 6:3, 6:7 (5:7). Auch in der mit 5,95 Millionen Dollar dotierten Damen-Konkurrenz schied in Maria Scharapowa die Titelverteidigerin vorzeitig aus. Die Russin verlor gegen die italienische Qualifikantin Camila Giorgi mit 3:6, 6:4, 5:7.
Haas trumpfte dagegen auf. „Großartig, ich freue mich drauf. Roger ist nach seinem Sieg in Dubai auf einer Erfolgswelle und gegen einen engen Freund zu spielen, ist nie einfach“, sagte der gebürtige Hamburger der Nachrichtenagentur dpa. Knapp drei Wochen vor seinem 36. Geburtstag musste der „ewig junge Haas“ (Tennis Channel) zunächst lange warten. Erst um 22:37 Uhr Ortszeit begann sein Duell mit Nishikori.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten entschied Haas den ersten Satz im Tiebreak für sich und war danach nicht mehr zu stoppen. „Auf den Tiebreak bin ich stolz. Danach hatte ich meinen Rhythmus und einen genauen Plan, wie ich zu spielen habe“, sagte Haas. Nach 91 Minuten nutzte er seinen ersten Matchball und verschwand schnell in der Kabine.
Dolgopolow kostete seinen Sieg gegen Nadal auf dem Centre Court dagegen vollends aus. Nach seinem ersten Erfolg gegen den nach wie vor am Rücken lädierten Mallorquiner warf er überglücklich seine Tennisschuhe ins Publikum. „Dies ist ein Moment für die Leute, um ein bisschen stolz auf ihr Land zu sein“, betonte Dolgopolow in Anspielung auf die politischen Unruhen in seiner Heimat.
Fünfmal hatte er zuvor gegen Nadal gespielt und nicht einen Satz gewinnen können. Diesmal jedoch sorgte der 25-Jährige für die zweite Saisonniederlage des Spaniers. „Ich hatte genügend Breaks, um das Match zu gewinnen. Aber ich habe nicht gut von der Grundlinie aus gespielt, war bei einigen Punkten nicht entschlossen genug“, meinte Nadal, der sich mit Blick auf das nächste Masters-1000-Event in Miami jetzt erst einmal ein paar Tage Ruhe gönnen will.
Scharapowa will dagegen hart arbeiten. „Ich habe nicht mal annähernd so gespielt, wie ich es hätte tun sollen“, meinte die Russin nach ihrer Dreisatzniederlage gegen die unbekannte Italienerin, die in der ersten Runde Andrea Petkovic bezwungen hatte, enttäuscht.