Tennis-Trio macht Hoffnungen auf Heimsieg in Halle
Halle/Westfalen (dpa) - Die deutschen Weltmeister streben beim Rasenturnier in Halle im Dreierpack den nächsten Heimtitel an. Deutschlands Topspieler Florian Mayer und der Augsburger Philipp Kohlschreiber zogen ins Viertelfinale ein und folgten damit ihrem Davis-Cup-Kollegen Philipp Petzschner.
Der Bayreuther Mayer rang den Taiwaner Lu Yen-Hsun mit 7:6 (7:4), 3:6, 6:4 nieder. Kohlschreiber kam durch das 6:3, 7:6 (7:5) über den Ukrainer Alexander Dolgopolow weiter. „In Halle habe ich schon immer gut gespielt, der Rasen liegt mir“, sagte der Finalist von 2008.
Bereits zum fünften Mal in Serie steht Kohlschreiber im Viertelfinale der Gerry Weber Open und trifft dort am Freitag auf den australischen Titelverteidiger Lleyton Hewitt, der Haas-Bezwinger Andreas Seppi (Italien) mit 6:4, 6:4 ausschaltete. Der Weltranglisten-18. Mayer muss gegen den an Nummer drei gesetzten Franzosen Gael Monfils ran, der den Kroaten Ivan Dodig mit 6:2, 6:3 schlug. Sein Bayreuther Kollege Petzschner bekommt es mit dem kanadischen Aufschlag-Riesen Milos Raonic zu tun.
Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei den French Open scheint das westfälische Grün auf das deutsche Trio, das Mitte Mai gemeinsam den World Team Cup in Düsseldorf gewonnen hatte, wie eine Frischzellenkur zu wirken. Mayer zeigte gegen Lu vor allem kämpferisch eine starke Leistung, selbst ein 0:3-Rückstand im Tiebreak des ersten Satzes brachte ihn nicht aus der Ruhe.
„Ihn auf Rasen zu schlagen ist ein großer Erfolg für mich“, sagte der 27-Jährige, der sich auch gegen den „leicht favorisierten“ Monfils Chancen ausrechnet: „Die Tagesform wird entscheiden.“ Den zweiten Durchgang musste Mayer nach einem Break zum 3:5 hergeben, ehe er nach 2:14 Stunden die deutschen Tennis-Fans doch noch jubeln ließ. „Hätte ich seine Beinarbeit, wäre einiges leichter gewesen“, sagte der lange Franke mit Blick auf seinen flinken Gegner.
Zuvor hatte sich der gleichaltrige Kohlschreiber gegen den an Nummer sieben gesetzten Dolgopolow stark formverbessert präsentiert. Von Beginn an ging er gegen den in der Weltrangliste 28 Plätze höher eingestuften Ukrainer hochkonzentriert zu Werke. Seine ersten drei Spielgewinne sicherte sich der Rechtshänder zu null, darunter das satzentscheidende Break zum 3:1. „Ich hatte immer das Gefühl, ich war besser“, berichtete Kohlschreiber. Nun freut sich der Weltranglisten-49. auf das Duell mit Hewitt: „Das wird ein Kracher.“
Bislang haben sich in Halle vier deutsche Spieler in die Siegerliste eingetragen. Michael Stich machte 1994 den Anfang, es folgten David Prinosil (1999) und Nicolas Kiefer (2000). Für den bislang letzten Heimerfolg hatte vor zwei Jahren Tommy Haas gesorgt, der bei seinem Comeback diesmal in der ersten Runde ausschied.