Torjäger-Rekorde: „Lewy“ und „Auba“ im Tor-Wettstreit

München (dpa) - Als in der Bundesliga zuletzt ein Spieler 30 oder mehr Tore am Saisonende verbuchen konnte, waren Robert Lewandowski und Pierre-Emerick Aubameyang noch gar nicht geboren.

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Nun sind die beiden Fußball-Torjäger drauf und dran, dieses beinahe historische Kunststück, das zuletzt Dieter Müller in der Saison 1976/1977 gelang, selbst zu vollbringen. Die einstigen Teamkollegen bei Borussia Dortmund lieferten sich in der Bundesliga-Hinrunde ein rekordverdächtiges Wettschießen. Der Pole Lewandowski verewigte sich sogar im Guinness-Buch der Rekorde, der Gabuner Aubameyang immerhin in den Liga-Annalen.

Tatsächlich wäre der BVB-Stürmer mit seiner Ausbeute von 18 Treffern in 17 Hinrundenspielen schon in so mancher Spielzeit Torschützenkönig geworden. In den vergangenen beiden Saisons setzten sich Alex Meier (19/Eintracht Frankfurt) und zuvor Lewandowski (20/damals Borussia Dortmund) mit nur einer kaum besseren Ausbeute nach 34 Partien durch. „Es ist ein guter Zweikampf zwischen 'Lewy' und mir. Es ist klasse so. Wir werden versuchen, das so weiterzumachen“, sagte Aubameyang bereits im November. Mit 14 Treffern ist ihnen allerdings noch Münchens Offensivallrounder Thomas Müller auf den Fersen.

Während der 26-jährige Gabuner mit seiner Konstanz besticht und in 13 von 17 Spielen getroffen hat, war es bei Bayern-Stürmer Lewandowski vor allem ein Abend, der im Gedächtnis geblieben ist. Am 22. September sorgte der polnische Nationalmannschaftskapitän, der bislang 15 Saisontreffer hat, mit einem historischen Fünferpack gegen Pokalsieger VfL Wolfsburg gleich für mehrere Bestmarken im Guinness-Buch der Rekorde. Lewandowski war erst zur Halbzeit eingewechselt worden und machte aus einem 0:1 innerhalb von neun Minuten mit fünf eigenen Toren ein 5:1.

Der 27-Jährige, der im Sommer 2014 vom BVB an die Isar gewechselt war, erzielte den schnellsten Dreierpack, den schnellsten Viererpack und den schnellsten Fünferpack der Bundesliga-Geschichte. Zudem gelang ihm als erster Spieler in über 50 Jahren überhaupt ein Fünferpack als Einwechselspieler.

„Ich weiß nicht, ob das wieder ein Spieler schaffen kann. Da muss alles passen: Glück, Topform und das Spiel“, meinte Lewandowski: „Jemand von oben wollte, dass ich fünf Tore schieße.“

Aubameyang zeigte sich von Beginn an beständig. Der Stürmer, der eigene Tore oft mit einem Salto oder einer Batman-Maske feiert, traf in den ersten acht Saisonspielen jeweils mindestens einmal und sorgte damit für ein Novum. Vorher hatte zum Auftakt in eine Spielzeit niemand häufiger als fünf Spiele in Serie getroffen.

Mit 18 Treffern hat der Gabuner nun bereits ein kleines Polster. Gelingt es ihm, seine rekordverdächtige Hinrunde zu wiederholen, hätte er so viele Tore in einer Saison erzielt wie vorher nur Gerd Müller. Die Bayern-Legende konnte gleich dreimal 36 oder mehr Treffer am Ende einer Bundesligasaison verbuchen.

An der 30-Tore-Marke verzweifeln die Stürmer seit Jahrzehnten. Zuletzt waren Klaas-Jan Huntelaar (29 Tore, Saison 2011/2012), Mario Gomez (28, 2010/2011) und Grafite (28, 2008/2009) ganz nah dran. Lewandowski und Aubameyang wollen es nun noch besser machen. „Es kommt darauf an, nicht nur ein halbes Jahr gute Leistungen zu zeigen, sondern ein ganzes“, sagte Dortmunds Rekordjäger dem „Kicker“. „Ich will diese spektakuläre Halbserie im neuen Jahr bestätigen.“