Turn-WM in Montreal Verletzungs-Serie: Nicht nur Uchimura der Leidtragende
Montreal (dpa) - Das Streben nach immer größeren Schwierigkeiten im Turnen hat bei den Weltmeisterschaften in Montreal zu Serien von schweren Verletzungen geführt.
Nach dem prominentesten Ausfall mit dem zwölffachen Weltmeister Kohei Uchimura aus Japan mussten in der Qualifikation ein halbes Dutzend weiterer Turner nach Abstürzen den Wettkampf abbrechen.
Am härtesten traf es augenscheinlich den Rumänen Andrei Ioan Groza, der nach einem kapitalen Fehler am Reck unglücklich auf dem Rücken aufschlug und noch auf der Matte minutenlang von einer Crew aus acht medizischen Helfen versorgt werden musste. Eine genaue Diagnose lag bis zum Mittwoch nicht vor.
Der Japaner Uchimura hatt seinen Jurtschenko-Sprung zwar in den Stand gebracht, sich jedoch bei der Landung eine Verletzung am Knöchel des linken Fußes zugezogen. Er turnte zwar noch am Barren, entschied sich dann zur Aufgabe. „Es tut mir leid für alle Leute, die gekommen sind, um mich zu sehen“, sagte Uchimura bei NBC Sport. „Ich konnte nicht mehr gehen. Es war unmöglich, die Qualifikation zu beenden.“
Auch der Australier Clay Mason Stephens, der Franzose Loris Frasca und der Spanier Ruben Lopez mussten unterstützt von Helfern nach Verletzungen humpelnd das Olympic Stadium verlassen und konnten den Wettkampf nicht fortsetzen.
Turnfans unangenehm im Gedächtnis ist noch der schreckliche Sturz des Franzosen Samir Ait Said bei Olympia in Rio. Er hatte sich beim Sprung einen Unterschenkelbruch zugezogen. Dabei stand der Schenkel im 90-Grad-Winkel ab, dass sich selbst Kampfrichter abwandten, weil sie nicht auf die Fraktur schauen konnten. Diese schwere Verletzung hatte eine Diskussion über die Risiken des Turnsports ausgelöst.