wettskandal: Erkenntnisse über die „Zockerliga“
Der Ex-Profi René Schnitzler verspielt hemmungslos eine große Karriere.
Düsseldorf. René Schitzler spielte für Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen und den FC St. Pauli. Schnitzler galt als großes Talent, eine Karriere im Scheinwerferlicht des internationalen Spitzenfußballs schien programmiert. Seine Realität war eine andere. Die Geschichte René Schnitzlers erzählt, wie es hinter der glänzenden Fassade des Bundesligafußballs aussieht. Welchen Verführungen Profis erliegen können und wie viel man falsch machen kann. Schnitzler hat es am eigenen Leib verspürt, die Spieltische waren für ihn wichtiger als das Spielfeld. Schnitzler verspielte alles und diente am Ende als Kronzeuge in den Bochumer Prozessen gegen die Fußball-Wettmafia.
Schnitzler packte aus, weil er nicht mehr weiter wusste. Spielsucht ist eines der größten Probleme im deutschen Fußball. Schnitzler häufte Hunderttausende Euro Schulden an. Was immer für ihn der Grund gewesen sein sollte, im Januar 2011 „auszupacken“, man muss ihn für seinen Mut bewundern. Man kann dem Buch der beiden Sportjournalisten Wigbert Löer und Rainer Schäfer bescheinigen, wichtige 208 Seiten geschrieben zu haben. „Zockerliga“ macht glaubhaft darauf aufmerksam, dass exzessiv betriebenes Glücksspiel den einzelnen Profi genauso gefährdet wie es die Glaubwürdigkeit des gesamten Profifußballs zu erschüttern in der Lage ist.
“ Wigbert Löer, Rainer Schäfer, René Schnitzler: Zockerliga. Ein Fußballprofi packt aus. 208 Seiten. 16,99 Euro