Bergmann siegt - Vier Olympia-Tickets für Snowboarder
Bad Gastein (dpa) - Überraschungssieger Alexander Bergmann fasste sich ungläubig an den Helm. Mit seinem ersten Weltcup-Erfolg setzte der 26 Jahre alte Snowboarder im Parallel-Slalom von Bad Gastein den perfekten Schlusspunkt an einem überaus erfreulichen Tag für das deutsche Team.
Neben Bergmann schafften auch Amelie Kober, Stefan Baumeister und Patrick Bussler die Quali für die Winterspiele in Sotschi. Damit haben knapp einen Monat vor der Eröffnungsfeier nun acht Sportler von Snowboard Germany die Olympia-Norm erfüllt.
„Ich bin so erleichtert. Ich kann es gar nicht fassen, dass ich gewonnen habe. Das Wichtigste waren die Top Acht, der Rest ist Sahnehäubchen“, erklärte Bergmann. „Mit dem Achtelfinalsieg ist mir ein Stein vom Herzen gefallen.“ Bei den Damen ging der Tageserfolg an Patrizia Kummer (Schweiz). Kober landete auf dem achten Rang. Sie schied im Viertelfinale gegen die spätere Finalistin Ester Ledecka (Tschechien) aus.
Bergmann war als Neunter vor einem Jahr - ebenfalls in Bad Gastein - zum bis Freitag einzigen Mal in die Top-10 eines Weltcups gefahren. Schon lange liegt der vorige Sieg eines deutschen Boarders in einem Parallel-Weltcup zurück. Im Dezember 2002 glückte das dem früheren Weltmeister Markus Ebner. In den Kampf um das Podest konnten Bussler (Aus im Achtelfinale/15. Platz) und Baumeister (Aus im Viertelfinale/8.) nicht eingreifen. Doch das Olympia-Ticket sorgte bei ihnen ebenfalls für Freude. Noch im Zielraum feierten alle den siegreichen Teamkollegen Bergmann.
Drei Herren in der Parallel-Mannschaft haben damit die nationale Olympia-Norm erfüllt und liegen auch beim Kampf um die internationalen Quotenplätze auf Kurs. Kober ist nach Selina Jörg die zweite deutsche Dame im Team, die sich auf die Winterspiele freuen darf. Für Jörg war beim Rennen in Bad Gastein ebenso in der Qualifikation Endstation wie für Riesenslalom-Weltmeisterin Isabella Laböck und Anke Karstens. Bei beiden steht bislang die halbe Norm zu Buche. „Was soll man da sagen, es ist wie verhext beziehungsweise total der Wurm drin“, befand Laböck. „Jetzt muss ich schauen, dass der Wurm wieder raus findet und am Sonntag meine nächste Chance nutzen.“
Neben den fünf Sportlern für die Parallel-Wettbewerbe haben im Snowboardcross schon drei Athleten die Olympia-Quali geschafft: die Geschwister Luca und Paul Berg sowie Konstantin Schad. Die halbe Olympia-Norm hat in der Halfpipe Johannes Höpfl erfüllt. Er will nun seine letzte Chance Mitte Januar in Stoneham/Kanada nutzen, um sich für den Wettkampf mit US-Superstar Shaun White zu qualifizieren.