Dem Virus zum Trotz - Neuner-Start nicht gefährdet

Chanty-Mansijsk (dpa) - Biathlon-Olympiasiegerin Magdalena Neuner gibt Entwarnung: Obwohl die siebenmalige Weltmeisterin zuletzt von Fieber und Schüttelfrost geplagt wurde, sieht sie ihren Start zum WM-Auftakt in der Mixed-Staffel nicht gefährdet.

Unter dem strahlend blauen sibirischen Himmel strich sich Magdalena Neuner zaghaft über ihre noch immer blasse Nase. Richtig erleichtert war die Doppel-Olympiasiegerin nach dem ersten Training vor dem WM-Auftakt im russischen Chanty-Mansijsk - ein Aus für die Mixed-Staffel am 3. März muss sie nach einem gelungenen Test nicht mehr befürchten: „Ich glaube nicht, dass die Gefahr einer Absage besteht.“

Noch vor zwei Tagen habe sie gefürchtet, „definitiv absagen“ zu müssen, meinte Neuner. Nach dem Training fühlte sie sich zwar noch etwas schlapp, aber ein Verzicht stand nicht mehr zur Debatte: „Da bin ich jetzt ganz, ganz zuversichtlich“, sagte die 24-Jährige.

„Den ganzen Sonntag habe ich mit Gliederschmerzen im Bett gelegen“, erzählte sie und schüttelte noch immer genervt den Kopf über die neuerliche Krankengeschichte. Auch Mannschaftskollegin Sabrina Buchholz hatte der Magen-Darm-Virus erwischt. „Wir hatten wirklich eine schlimme Nacht“, erzählte Neuner. „Aber so schnell wie es gekommen ist, ist es auch wieder gegangen. Mittlerweile geht es mir wieder ganz gut“, meinte sie.

Ein neuerliches Neuner-Aus ausgerechnet beim WM-Auftakt hätte irgendwie zur verkorksten Saison des Biathlon-Stars gepasst. „Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme ist es schon phänomenal, was Lena in diesem Winter bereits geleistet hat. Obwohl sie vier Rennen ausfallen lassen musste, steht sie im Gesamtweltcup schon wieder unter den Top 5“, sagte Damen-Bundestrainer Ricco Groß.

Der Olympiasieger gab der Bayerin deshalb eine Einsatzgarantie: „Wenn sie fit und gesund bleibt, wird sie wohl in jedem WM-Rennen zum Einsatz kommen. Und im Grunde hat sie auch in jedem Wettkampf eine realistische Chance, um die Medaillen mitzulaufen.“

Das erste Edelmetall soll schon am zum Auftakt erkämpft werden. „Das Ziel ist eine Medaille, am besten die goldene. Schließlich sind wir Titelverteidiger“, sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang vor der Mixed-Staffel. Norwegen, Schweden, Frankreich und Gastgeber Russland sind die Gegner.

„Die letzte Mixed-Staffel haben wir gewonnen, obwohl wir da gar nicht mit der absoluten Top-Mannschaft an den Start gegangen sind“, sagte Neuner über den deutschen Sieg beim Weltcup Anfang Februar im amerikanischen Presque Isle. „Das zeigt“, so Neuner, „wie stark die Mannschaft momentan ist.“ Außerdem habe man gute Erinnerungen an das letzte Mixed-Staffel-Rennen in Chanty-Mansijsk. Vor gut einem Jahr holte Deutschland den WM-Titel.

Um Unruhe im Team zu vermeiden, wurden schon im Vorfeld der bis Sonntag in einer Woche laufenden WM neben Magdalena Neuner noch Andrea Henkel als Startläuferin, Arnd Peiffer und Michael Greis als Schlussläufer nominiert. „Wir wollen gut in die WM starten. Ein guter Auftakt ist wichtig“, meinte der Bundestrainer.

Für Magdalena Neuner selbst sollen es Festspiele werden. „Ich möchte auf jeden Fall schon ein paar Mal auf das Podest. Die Farbe der Medaille ist mir eigentlich egal, aber mindestens einmal will ich oben stehen“, sagte sie. „Momentan ist alles sehr gut. Das Wetter passt, es ist gar nicht so kalt, wie wir vermutet haben.“