Deutsche Biathleten verpassen Podestplatz
Östersund (dpa) - Den deutschen Biathleten ist die angekündigte Wiedergutmachung für das Olympia-Debakel beim Weltcup-Auftakt im schwedischen Östersund noch nicht gelungen.
Beim Sieg des Norwegers Emil Hegle Svendsen über 20 Kilometer kam Michael Greis nach drei Fehlschüssen als bester Deutscher auf den elften Rang, Andreas Birnbacher wurde Zwölfter. Hinter Svendsen, der nach 55:07,7 Minuten die Ziellinie überquerte, belegte Routinier Ole Einar Björndalen (+19,1 Sekunden) Platz zwei. Der Franzose Martin Fourcade wurde Dritter (+37,8).
„Der Auftakt ist gemacht. Es ist zwar noch Luft nach oben, mit zwei Leuten unter den besten 15 können wir aber leben“, sagte der neue Disziplin-Trainer Mark Kirchner, der zusammen mit Fritz Fischer die Nachfolge von Männer-Bundestrainer Frank Ullrich angetreten hat. Bei den Winterspielen in Whistler waren die Biathlon-Männer erstmals seit 42 Jahren ohne Medaille geblieben.
Greis hatte bei zweistelligen Minus-Graden alle Chancen auf eine bessere Platzierung bereits nach dem ersten Schießen vergeben. Gleich zwei Scheiben blieben für den dreifachen Olympiasieger von 2006 beim Premieren-Rennen des WM-Winters stehen, damit lief er der Konkurrenz nur noch hinterher. Mit einer starken Laufleistung bewies der 34- Jährige aber immerhin, dass mit ihm in dieser Saison wieder zu rechnen sein wird. „Wenn man mit zwei Fehlern im Einzel einsteigt, ist es natürlich schwer“, sagte Greis, der aber nicht unzufrieden war. „Ich habe mich ganz gut bewegt“, sagte der Routinier.
Birnbacher zeigte sich mit nur einem Fehler zwar treffsicherer, offenbarte in der Loipe aber noch erheblichen Rückstand und verschenkte so eine besserer Platzierung. Probleme beim Laufen hatte auch Arnd Peiffer noch. Der 23-Jährige leistete sich zwar im Stehend- Anschlag nur zwei Patzer, am Ende ging ihm aber die Puste aus. „Es war noch ein bisschen zäh, aber es war erst das erste Rennen“, sagte Peiffer, der 22. wurde.
Ein ordentliches Rennen zeigte Alexander Wolf, der nach zwei Fehlschüssen Platz 23 belegte. Simon Schempp leistete sich ebenfalls zwei Fahrkarten und wurde 28. Christoph Stephan schoss dagegen insgesamt fünfmal daneben und landete abgeschlagen auf Rang 67.
An der Spitze lieferten sich Svendsen und Björndalen ein Privatduell, das erst auf der Schlussrunde entschieden wurde. Nach jeweils insgesamt zwei Fehlschüssen hatte Svendsen auf den letzten Kilometern deutlich mehr zuzusetzen und distanzierte seinen Landsmann noch klar. „Ich habe mich heute sehr, sehr stark gefühlt“, sagte der Gesamtweltcup-Sieger der vergangenen Saison. „Die Norweger sind heute wie Außerirdische gelaufen“, zollte Greis Respekt.
Am 3. Dezember greifen die deutschen Frauen zum zweiten Mal in diesem Winter ins Geschehen ein. Im Sprint wollen die deutschen Skijägerinnen auch ohne die krank fehlende Magdalena Neuner nach dem holprigen Auftakt den ersten Podestplatz erreichen. Im Einzel hatte Andrea Henkel als beste Deutsche Rang neun belegt.