DSV-Biathletinnen verpassen Podest - Henkel 9.
Östersund (dpa) - Holpriger Neubeginn für Deutschlands Biathletinnen: Ohne die erkrankte Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner haben die DSV-Skijägerinnen beim Saisonstart im schwedischen Östersund einen Podestplatz deutlich verpasst.
Im ersten Rennen nach dem Dreifach-Rücktritt von Kati Wilhelm, Simone Hauswald und Martina Beck kam Andrea Henkel über 15 Kilometer als beste Starterin des Deutschen Skiverbandes (DSV) auf den neunten Rang. Es gewann die 37 Jahre alte Lokalmatadorin Anna Carin Olofsson-Zidek in 45:26,1 Minuten vor Marie Laure Brunet aus Frankreich (+8,9 Sekunden).
„Wir haben einfach zu viele Fehler geschossen“, bemängelte der neue Cheftrainer Uwe Müssiggang nach dem Rennen. „Gerade im Einzelrennen kommt es auf die Schießleistung an, denn eine Minute läuft man nicht mehr ohne weiteres raus“, sagte Müssiggang. Insgesamt schossen die Deutschen in der schwedischen Kälte 24 Fahrkarten. „Das ist einfach zu viel“, meinte der seit diesem Winter sowohl für die Frauen als auch die Männer verantwortliche Coach.
Nach den Rücktritten der erfahrenen Wilhelm, Beck und Hauswald sowie dem Fehlen von Neuner ruhten die deutschen Hoffnungen beim Neustart nach den Olympischen Spielen von Vancouver vor allem auf Henkel. Die 33-Jährige leistete sich nach einem fehlerfreien Auftakt in den drei weiteren Anschlägen aber ebenfalls jeweils einen Patzer und brachte sich damit um eine bessere Platzierung.
„Meine Form ist sicherlich noch steigerungsfähig“, sagte Henkel (Großbreitenbach) im Ziel. „Ich habe mir beim Schießen bewusst viel Zeit gelassen, weil ich auf Nummer sicher gehen wollte. Das hat nicht ganz so gut geklappt“, meinte die Doppel-Olympiasiegerin von 2002.
Hinter Henkel belegte Tina Bachmann (4/Schmiedeberg) als zweitbeste Deutsche Platz 18. Sabrina Buchholz (3/Oberhof) als 33., Miriam Gössner (5/Garmisch-Partenkirchen) auf Platz 39, Kathrin Hitzer (4/Gosheim) als 51. und Juliane Döll (5/Oberhof) auf Rang 59 liefen der Musik dagegen noch hinterher. „Für sie ist es natürlich eine neue Situation. Plötzlich ist keiner mehr da, der ihnen Schatten spendet, jetzt stehen sie im Licht“, sagte Müssiggang.
In Topform präsentierte sich dagegen bereits Olofsson-Zidek. Als einzige Starterin leistete sich die Massenstart-Olympiasiegerin von 2006 keinen Patzer am Schießstand. „Das war heute ein fantastisches Rennen“, jubelte die Schwedin vor ihrem eigenen Publikum. Am 2. Dezember greifen auch die Männer wieder ins Geschehen ein. Nach den enttäuschenden Winterspielen in Kanada, wo die deutschen Biathleten erstmals seit 42 Jahren ohne Medaille geblieben waren, brennen Routinier Michael Greis und Co. auf Wiedergutmachung.