Gössner: „Will keine zweite Neuner sein“

Ruhpolding (dpa) - Biathletin Miriam Gössner hat den öffentlichen Umgang mit ihrer Person in der Vergangenheit kritisiert. Vor allem Diskussionen über ihr Gewicht und die ihr zugedachte Rolle als Nachfolgerin von Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner hätten der 25-Jährigen früher zugesetzt.

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„Als junges Mädchen war das schwierig, weil meine sportliche Leistung direkt mit meinem Gewicht in Verbindung gebracht wurde. Das tat schon weh“, sagte die Freundin von Alpin-Ski-Star Felix Neureuther dem Nachrichtenmagazin „Focus“: „Mich wundert es jedenfalls nicht, dass manche in die Magersucht abrutschen, wenn sie stets hören müssen, sie seien zu dick.“

Damals habe sie lernen müssen, die öffentliche Meinung auszublenden. Auch dass sie von Medien und Fans als neue Magdalena Neuner gehandelt und immer wieder mit ihr in direkte Verbindung gebracht wurde, konnte und wollte die frühere Staffel-Weltmeisterin nicht entsprechen. „Ich hoffe, dass mittlerweile jeder verstanden hat, dass ich weder persönlich noch sportlich eine zweite Magdalena sein kann und will“, erklärte Gössner.

Die Garmischerin war nach dem Rücktritt von Magdalena Neuner 2012 als ihre legitime Nachfolgerin gehandelt worden. Laufstark wie Neuner ist Gössner auch, hat aber immer wieder mit Problemen am Schießstand zu kämpfen. Nach einem schweren Radunfall und Wirbelbrüchen musste sie die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi absagen. In der vergangenen Saison konnte sie sich nicht für die WM in Kontiolahti qualifizieren.

In diesem Winter war sie im Sprint von Hochfilzen auf Rang drei gelaufen und hat damit die WM-Norm schon geschafft. Beim letzten Weltcup in Pokljuka hatte sie aber mit den Plätzen 15, 30 und 41 und insgesamt 20 Schießfehlern wieder einen Rückschlag hinnehmen müssen.