Greis bei Comeback in Antholz abgeschlagen
Antholz (dpa) - Michael Greis hat bei seiner Rückkehr in den Weltcup-Zirkus einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Beim Überraschungssieg des Schweden Fredrik Lindström im Biathlon-Sprint kam Greis in Antholz nur auf Rang 32.
Der dreimalige Olympiasieger schaffte damit nicht mal die Qualifikation für den Massenstart-Wettkampf der besten 30. Besser machten es Andreas Birnbacher und Arnd Peiffer als Vierter und Fünfter. Für den einstigen Leitwolf Greis wird mit Blick auf die Heim-WM der Kampf um seine Form immer mehr zum Wettlauf gegen die Zeit. Um weiter Wettkampf-Praxis zu sammeln, hofft Greis nun am Sonntag auf einen Staffeleinsatz. Im Vorjahr war der 35-Jährige in der Südtirol-Arena als Schlussläufer mit der Fahne in der Hand durch das Ziel gelaufen und hatte den zweiten Saisonsieg des deutschen Quartetts gefeiert.
Altmeister Greis hatte sich viel vorgenommen bei der Rückkehr nach seiner selbst verordneten Wettkampfpause. Am Schießstand lief es auch tadellos. Die ersten zehn Wettkampf-Schüsse in diesem Jahr brachte der 35-Jährige sicher ins Ziel. Doch in der Loipe ging gar nichts. „Läuferisch war es richtig schlecht“, sagte Greis. „Auch mit einem Top-Ski bin ich momentan läuferisch nicht in der Verfassung, dass ich vorne angreifen kann.“
Greis war auf Skiern schwächster deutscher Skijäger, lag 1:33 Minuten hinter Birnbacher, der die Laufbestzeit über die 10 Kilometer schaffte. Etwas schneller als Greis war Michael Rösch unterwegs, der 1:30,8 Minuten langsamer als Birnbacher war, aber als Gesamt-83. gleich viermal in die Strafrunde musste. Florian Graf (2) wurde 25., Simon Schempp konnte wegen einer Grippe nicht starten.
Für Greis wird es hinsichtlich der Heim-WM langsam eng. Die Folgen der Sprunggelenksoperation im August und der damit verbundenen sechswöchigen Pause wirken noch immer nach. Der Mann, dem das deutsche Biathlon so viel zu verdanken hat, ist nicht in Form. Auch die Wettkampfpause, die sich der Allgäuer zu Beginn des Jahres verordnete, hat nicht geholfen.
Das erste Rennen bei der Heim-WM in Ruhpolding wird am 1. März mit der Mixed-Staffel gestartet. „Wenn er antritt, will er auch vorne mitlaufen. Sein Ziel ist eine Einzelmedaille“, sagte sein Trainer Fritz Fischer. Davon ist Greis momentan weit entfernt. Doch Fischer glaubt: „Der Michi, der kommt noch.“
Optimistisch können Birnbacher und Peiffer sein. „Läuferisch war ich wohl noch nie so gut in Form wie in diesem Jahr. Ich kann immer mit um die Top drei laufen, das ist ein super Gefühl“, sagte Birnbacher. Auch Sprint-Weltmeister Peiffer war froh, auch wenn der 24-Jährige Probleme mit der Höhenluft hatte. Er ging als Führender in die Schlussrunde, baute dann jedoch stetig ab. „Das war am Ende eine ganz schöne Quälerei und nicht mein bester Lauftag“, gab der Harzer zu. „Ich habe trotzdem das Optimum herausgeholt.“