Svendsen gewinnt Biathlon-Sprint - Birnbacher 10.
Nove Mesto (dpa) - Windlotterie am Schießstand: Die deutschen Biathleten hatten beim Sprint von Nove Mesto das Glück nicht auf ihrer Seite.
Weil in den entscheidenden Momenten starke Böen aufkamen, ließen die auf Podestkurs liegenden Andreas Birnbacher und Arnd Peiffer im letzten Schießen jeweils drei Scheiben stehen und vergaben ihre aussichtsreiche Position. Beim Sieg des Norwegers Emil Hegle Svendsen war Birnbacher als Zehnter der beste der sechs deutschen Starter. Weltmeister und Oberhof-Sieger Arnd Peiffer landete auf Rang 14.
Erstmals gemeinsam auf dem Podium stand das französische Brüderpaar Simon und Martin Fourcade, das auf die Plätze zwei und drei lief. „Ich habe zu Martin vorher in der Wachskabine gesagt, heute schaffen wir es, ein tolles Gefühl“, sagte Simon Fourcade. Simon Schempp kam nach drei Fehlern als 33. ins Ziel. Am ärgsten erwischte es Florian Graf (48.) mit fünf Strafrunden. Erik Lesser (4) wurde 51.
Wie bei den Frauen, deren Rennen am Vortag wegen dichten Schneetreibens kurz vor dem Abbruch stand, hatten auch die Männer mit widrigen Bedingungen zu kämpfen. Ständig wechselten die Winde. Mal kamen starke Böen ins Stadion, mal wehte der Wind nur leicht. Man brauchte Glück, um zum richtigen Zeitpunkt zum Schießen zu kommen.
„Das waren heute ungleiche Bedingungen. Es war schon grenzwertig“, sagte Peiffer, der wie Birnbacher in der Loipe eine starke Vorstellung ablieferte und zu den Schnellsten gehörte. Aber es sei müßig, über einen Rennabbruch zu diskutieren. „Weil die IBU nie ein Rennen abbricht, da kann es unfair sein wie es will. Denen fehlt einfach ein bisschen der Schneid, mal so eine Entscheidung zu treffen“, meinte der Harzer.
Denn Peiffer hatte wie sein Teamkollege beste Chancen auf eine Top-Platzierung. Beim Showdown im stehenden Anschlag blieb das Glück jedoch aus. „Gerade wenn man dann Böen erwischt, wird es extrem schwierig. Da muss man schon ein bisschen Glück haben. Das hatte ich nicht und ich bin enttäuscht“, meinte der 24-Jährige. Er geht mit einem Rückstand von 58,6 Sekunden auf Svendsen in das Verfolgungsrennen am Sonntag: „Die Ausgangsposition ist nicht so schlecht.“
Auch Birnbacher haderte mit den Bedingungen, zumal er sich läuferisch stark fühlte. „Es war ein bisschen eine Lotterie. Es ist schade, wenn es vom Wind abhängig ist“, erklärte der Schlechinger. Beim letzten Anschlag traf er zunächst zweimal ins Schwarze. „Aber dann ist ein Windstoß gekommen und ich habe einen weggeschossen. Und dann habe ich mich ein bissel verunsichern lassen von dem Fehler, das war schon ärgerlich“, sagte Birnbacher. Er geht zum Abschluss des Weltcups 41 Sekunden nach Svendsen auf Verfolgungsjagd.