Greis fehlt erneut - Müssiggang: „Sicherheitsmaßnahme“
Oslo (dpa) - Biathlon-Olympiasieger Michael Greis muss gut einen Monat vor dem Start der Heim-WM in Ruhpolding den nächsten Rückschlag einstecken. Der 35-Jährige konnte aufgrund eines grippalen Infekts eine Woche lang nicht trainieren und wird deshalb den Weltcup in Oslo auslassen.
„Das ist eine Sicherheitsmaßnahme mit Blick auf die WM. Denn unter diesen Umständen macht es keinen Sinn, Wettkämpfe zu laufen. Wenn Michi startet, will er nicht nur teilnehmen, sondern um die vorderen Plätze mitlaufen“, sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang.
Stattdessen absolviert Greis, der die WM-Norm immer noch nicht erfüllt hat, am Stützpunkt in Ruhpolding ein Aufbautraining. Doch für den dreimaligen Weltmeister wird es immer enger, rechtzeitig für den Saisonhöhepunkt in Form zu kommen. Nach Oberhof und Nove Mesto ist es bereits der dritte Weltcup, den Greis auslassen muss. Auch bei seinem Comeback in Antholz, wo sich der Infekt bereits bemerkbar machte, konnte Greis nur ein Rennen absolvieren und landete abgeschlagen im Feld. „Er ist auf dem Weg der Besserung und kann derzeit voll trainieren“, erklärte Müssiggang optimistisch.
Greis ist das Sorgenkind der deutschen Skijäger. Der Bayer hatte sich im August 2011 beim Fußballspielen eine Syndesmose-Ruptur mit knöchernem Ausriss zugezogen. Nach einer Operation fiel er sechs Wochen aus. Den Trainingsrückstand konnte Greis bisher nicht aufholen. „Er hat sechs Wochen Komplettausfall gehabt. Und wenn das so einfach wegzustecken wäre, dann könnte man immer länger Urlaub machen“, sagte Müssiggang bereits in Antholz über den Mann, der den Biathlon-Sport in Deutschland lange Jahre geprägt hat. „Der Michi ist insgesamt in einer schwierigen Situation im Moment. Aber wir haben noch ein paar Tage Zeit bis zur Weltmeisterschaft. Und da denke ich, dass der Michi auch wieder kommt.“ Für Greis wird Daniel Graf (Siegsdorf) in Oslo ins Team rücken.