Magdalena Neuner: „Krasse Entscheidung“
Leipzig (dpa) - Gut sieben Monate nach ihrem letzten Rennen blickt Biathlon-Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner nicht ganz ohne Wehmut auf die einmalige Erfolgskarriere zurück.
Angesprochen auf ihren völlig überraschenden Staffel-Verzicht bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver gab die 25-Jährige zu: „Da hatte ich mir schon etwas mehr Anerkennung und Respekt gewünscht.“ Dem „Münchner Merkur“, verriet sie: „Die Reaktion der Mannschaft hatte ich mir positiver gewünscht. Es war doch eine krasse Entscheidung, dass man als beste Athletin der Mannschaft auf den Staffelstart verzichtet.“
Neuner, die in Vancouver zweimal Gold und einmal Silber gewann, startete überraschend nicht und machte den Weg frei für Martina Beck. Für Neuner sei es eine Ausnahmesituation gewesen. Nur wenige Stunden vor dem Rennen hätten die Trainer überraschend gesagt: „Mensch, Lena. Du hast doch schon drei Medaillen, und die Martina würde unheimlich gerne die Staffel laufen. Mich hat niemand gezwungen. Aber ich habe schon auch gemerkt, dass es besser ist, nicht zu laufen. Auch die Trainer haben durchklingen lassen, dass es ihnen recht wäre.“
Das Thema sei aber erledigt. „Ich wäre schon gerne gelaufen. Da bin ich ganz ehrlich. Aber ich gönne es jeder, die dann dabei war. Da ist keine Missgunst dabei.“ Ohne Neuner holten Beck, Kati Wilhelm, Andrea Henkel und Simone Hauswald Bronze. Im Nachhinein wurde Neuner mit der Fair-Play-Plakette des deutschen Sports geehrt.