Neuners Fehlschuss sorgt für Aufregung
Ruhpolding (dpa) - Nach Magdalena Neuners letztem Schießen in der Verfolgung brach plötzlich Hektik aus. Bundestrainer Uwe Müssiggang und Damen-Coach Gerald Hönig diskutierten und gestikulierten am Schießstand.
Erste Vermutung: Ein erneuter technischer Defekt der Scheiben. Denn Hönig konnte den ersten Schuss der finalen Serie seiner klar in Führung liegenden Top-Läuferin durchs Fernglas nirgends ausmachen. „Wenn er nicht auf dem Weißen zu sehen ist, muss er im Schwarzen sein“, dachte sich Hönig. Das hieße, Neuner hätte getroffen - aber die Elektronik löste ersten Vermutungen zufolge nicht aus und zeigte eine unberechtigte Strafrunde an.
Müssiggang intervenierte bei der Jury, ließ den Schießstand sperren. Doch die Aufregung bei Trainern und Journalisten legte sich relativ schnell. Müssiggang winkte ab, Neuner hatte die Scheiben einfach meilenweit verfehlt: „Der Schuss ging weit weg. Aber das ist so selten, deshalb mussten wir nachhaken und das kontrollieren lassen.“ Gott sei Dank dürften sich die Veranstalter gedacht haben. Denn eine erneute Elektronik-Panne wie bei der Mixed-Staffel, als Norwegen wegen ebenso einem Fauxpas eine Zeitgutschrift erhielt und Gold gewann, hätte für große Aufregung gesorgt.
Für Neuner blieb nach ihrem Missgeschick am Ende Silber. Es gewann die Weißrussin Darja Domratschewa.