Peiffer in Oslo als Vierter knapp am Podest vorbei

Oslo (dpa) - Beim drittletzten Weltcup der Saison ist das deutsche Biathlon-Team erneut am Podest vorbei gelaufen. Bester in Oslo war Arnd Peiffer als Vierter. Bei den Damen gab es zwei Top-Ten-Plätze durch Andrea Henkel und Debütantin Laura Dahlmeier.

Nach dem letzten Schießen war der erste Podestplatz der Saison für Arnd Peiffer greifbar nah. Während der Russe Alexander Loginow einmal in die Strafrunde musste, blieb Peiffer fehlerfrei. „Ich bin kurz nach ihm raus, bin hingelaufen und habe mir die Taktik zurechtgelegt, aber er war einfach zu stark für mich“, sagte der ehemalige Sprintweltmeister nach Platz vier im Verfolgungsrennen beim Biathlon-Weltcup am Samstag in Oslo. Den fehlenden 11,9 Sekunden auf den Debütanten Loginow trauerte der Harzer nicht lange nach. „Schade, ich wäre gerne auf das Podium gelaufen, aber ich denke, es war dennoch eine gute Leistung.“

Während der Franzose Martin Fourcade am legendären Holmenkollen seinen 20. Weltcuperfolg feierte und vor Sprintsieger Tarjei Bö aus Norwegen gewann, ging das deutsche Biathlon-Team leer aus. Zuvor hatten die deutschen Damen beim Windlotto nur Nieten gezogen. Genau wie Fourcade durfte die norwegische Überfliegerin Tora Berger nach ihrem 26. Weltcupsieg die Glückwünsche von König Harald in dessen Loge entgegen nehmen. Vor einem Jahr noch hatten Peiffer und Andrea Henkel in Oslo Siege gefeiert.

Andrea Henkel wurde am Samstag Neunte und lag wie im Sprint einen Platz vor Debütantin Laura Dahlmeier. „Wenn es eine WM gewesen wäre, hätte ich gesagt, das Rennen müssen wir noch einmal machen. Aber es war ja zum Glück nur ein Weltcup. Ich nehme das jetzt nicht so ernst“, sagte Andrea Henkel. Im Massenstart am Sonntag (11.30 Uhr) will die Vize-Weltmeisterin wieder angreifen. „Der Wind muss aufhören zu wehen, und ich muss fehlerfrei bleiben. Dann habe ich Chancen. Das heißt aber noch nicht, dass es dann gutgeht“, sagte sie. Die 30 besten Männer starten dann um 15.00 Uhr am Holmenkollen.

Trotz der widrigen Bedingungen am Schießstand schaffte Laura Dahlmeier als Zehnte der Verfolgung in ihrem erst zweiten Weltcuprennen die zweite Top-Ten-Platzierung und damit die Qualifikation für den Massenstart. „Es war auf alle Fälle ein ganz komisches Rennen. Windig war es und schwierig, sich drauf einzustellen. Ich habe trotzdem versucht, mein Bestes zu geben. Sechs Fehler sind ganz schön viel, aber mit Platz zehn kann ich zufrieden sein“, sagte die 19-Jährige.

Insgesamt 31 Strafrunden oder umgerechnet 4650 Extra-Meter musste das deutsche Damen-Quintett absolvieren. Die erfahrene Henkel musste sieben Strafrunden laufen, lag am Ende 3:22,9 Minuten zurück. Laura Dahlmeier hatte nach ihren sechs Schießfehlern 3:32,7 Minuten Rückstand. Franziska Hildebrand (4/+4:33,2) wurde 15., Evi Sachenbacher-Stehle (7/6:09,0) kam auf Platz 29, und Nadine Horchler (7/+ 6:20,4) landete auf Rang 31. Miriam Gössner hatte sich nach ihrem kräftezehrenden Langlauf-Abenteuer bei der nordischen Ski-WM eine Auszeit verordnet.

Bei den Männern war es dann nicht mehr ganz so stürmisch - 19 Strafrunden gab es für das deutsche Quintett. Florian Graf lag nach zwei Fehlern mit einem Rückstand von 2:13,0 Minuten als zweitbester DSV-Skijäger auf Rang 16. Andreas Birnbacher (2:56,2/4) wurde 28., Erik Lesser (4:03,9/7) kam auf Rang 39. Daniel Böhm (4:06,9) beendete das 12,5-Kilometer-Rennen auf Platz 40.