Porträt-Serie Teil 2: Birnbacher und Doll
Oslo (dpa) - Die deutschen Biathleten gehören nach ihren bisher tollen Saisonleistungen bei den Weltmeisterschaften in Oslo zu den Medaillenkandidaten. In Teil 2 der Serie stellt die Deutsche Presse-Agentur Andreas Birnbacher und Benedikt Doll in einem Kurzporträt vor.
Andreas Birnbacher (34) - Der Altmeister will es noch einmal wissen
Der 34-Jährige ist der Älteste im Team und als Einziger verheiratet und Familienvater. Ließ den Weltcup in Canmore aus, um bei der Geburt seines zweiten Sohnes Moritz dabei zu sein. Bekam in diesem Jahr viele Freiheiten, ließ Lehrgänge aus und trainierte stattdessen zu Hause, um bei der Familie zu sein. Baute sich ein Holzhaus in seinem Heimatort Schleching, inklusive Luftgewehr-„Schießstand“ im Keller. Denkt nur noch von Saison zu Saison, ist aber hochmotiviert. Am stärksten im Massenstart, mag den Kampf Mann gegen Mann. Größte WM-Erfolge: Gold 2008 in der Mixed-Staffel und Silber 2007 im Massenstart. Bestes Saisonergebnis Platz fünf im Massenstart von Pokljuka. Wurde bei Saisonhöhepunkten oft von Krankheiten und Verletzungen ausgebremst. Verpasste bei der WM 2015 die Staffel und damit WM-Gold.
Trainer: Andreas Stitzl, Fritz Fischer
Stärken: Guter Schütze
Schwächen: Läuferisch nicht mehr absolutes Top-Niveau
Hobbies: Angeln, Motorrad, Autos, Musik
Eigene Erwartungen: „Wenn ich meine Maximalleistung abgerufen habe, wenn ich weiß, mehr wäre nicht gegangen, dann bin ich zufrieden mit der WM.“
Prognose: Nur mit Außenseiterchancen, Top Ten wären für ihn ein Erfolg. Kämpft um den vierten Staffelstartplatz. Im Massenstart als 13. des Gesamtweltcups mit einem Startrecht.
Benedikt Doll (25) - Schießt auch mit der Fotokamera
Für den 25-Jährigen ist es die zweite WM. Läuft in diesem Winter seine erste komplette Weltcup-Saison und überzeugte mit starken Leistungen. Verpasste als Zweiter im Massenstart von Canmore nur knapp seinen ersten Weltcupsieg. Der Abiturient (Note 1,7) hat weiter an seiner Schießschwäche im Stehenanschlag gearbeitet, kämpft bis zum Umfallen, kann seine Leistungen sehr reflektiert einordnen. Er kocht gerne, sein Lieblingsgericht nach einem Erfolg ist Rehrücken mit Spätzle, Rotkohl und Maronen. Mit Video- und Fotokamera ermöglicht er den Fans Einblicke ins Teamleben. Wird im Kollegen-Kreis auch schon mal als „Rennsemmel“ bezeichnet. Sein Opa war Jäger, sein Ur-Ur-Großvater Prof. Franz Kohlhepp sogar einer der Mitbegründer des Deutschen Skiverbandes.
Trainer: Mark Kirchner
Stärken: Laufstark, extremer Kampfgeist
Schwächen: Schwächelt immer mal beim Stehendschießen
Hobbies: Fotografieren, Kochen, Webdesign
Eigene Erwartungen: „Erwartungen an eine Medaille hab ich keine, aber der Wunsch besteht natürlich. Mein Ziel ist es, endlich mal null zu schießen. Das habe ich in diesem Winter noch nicht geschafft.“
Prognose: Kämpft um vierten Staffelstartplatz. Im Massenstart als Gesamtweltcup-Neunter auf jeden Fall dabei.