Staffel: Lehrgeld gezahlt, Podest im Visier
Ruhpolding (dpa) - Von Magdalena Neuner gab es schon vor dem Heim-Weltcup in Ruhpolding großes Lob für die jungen deutschen Biathletinnen.
„Das ist super positiv, was da abgelaufen ist. Obwohl die Mädels noch so jung sind, haben sie es geschafft, vom Kopf her absolut cool zu bleiben“, sagte die Rekord-Weltmeisterin im Interview des „Münchner Merkur“. Besonders Franziska Preuß und Laura Dahlmeier haben es der zweimaligen Olympiasiegerin angetan: „Wenn die so weiter machen, dann sind sie echte Trümpfe.“
Als Start- und Schlussläuferinnen stehen Preuß und Rückkehrerin Dahlmeier in der Auftakt-Staffel am Mittwoch schon auf höchst verantwortungsvollen Positionen. Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz komplettieren das deutsche Quartett.
Nachdem die jungen Skijägerinnen in Oberhof Lehrgeld gezahlt haben, wollen sie nun erneut das Podest ins Visier nehmen. „Die Staffel ist das erste große Ziel, hier wollen wir wieder um den Sieg mitlaufen, auch wenn wir wissen, dass das nicht einfach wird“, sagte Gerald Hönig. Der Bundestrainer glaubt: „Die ersten Heimrennen waren eine gute Vorbereitung auf das zweite Weltcup-Wochenende in Ruhpolding.“
Das deutsche Damen-Team hatte sich in Oberhof prima verkauft, nur im Staffel-Wettbewerb gab es mit Platz zehn nach dem Überraschungssieg von Hochfilzen einen Ausrutscher. Hönig war sauer, doch die weiteren Leistungen seiner Skijägerinnen im Thüringer Wald versöhnten den Coach. „Der Großteil der deutschen Athletinnen ist zum ersten Mal in Oberhof vor so einem großen Publikum an den Start gegangen. Sie sind sehr gut mit der Atmosphäre und dem zusätzlichen Druck umgegangen. Es ist alles andere als leicht, das nicht zu nah an sich herankommen zu lassen. Das haben die Mädels wirklich sehr gut gemacht.“
In Ruhpolding kehrt die zuletzt angeschlagene Dahlmeier zurück, die in Oberhof geschont wurde. „Die Pause war für meinen Fuß aber absolut notwendig. Eine volle Belastung ist leider immer noch nicht möglich“, sagte die Hoffnungsträgerin. „Die Staffel am Mittwoch wird meine erste in dieser Saison. Im letzten Jahr konnten wir hier gewinnen. Das spornt natürlich an, wieder ein gutes Rennen zu machen und mit dem Team das Podest anzugreifen.“
Miriam Gössner dagegen bleibt nach langer Verletzungspause vorerst im IBU-Cup. In der zweiten Biathlon-Liga hatte sie zuletzt ein Sprint-Rennen gewonnen. „Das hätte ich ihr nicht unbedingt zugetraut. Vielleicht schafft sie es ja, über die IBU-Cup-Rennen ihre Sicherheit zurückzugewinnen und sich wieder in den Weltcup zurückzukämpfen“, sagt Neuner über ihre Freundin. „Miri ist außerdem eine Kämpfernatur.“
Bei den Männern gibt es keine Änderungen. Der Olympia-Zweite Erik Lesser, Simon Schempp, Andreas Birnbacher, Arnd Peiffer und Benedikt Doll bekommen weiter das Vertrauen von Bundestrainer Mark Kirchner. Nach den durchwachsenen Leistungen in Oberhof wollen die Skijäger in Ruhpolding schon am Donnerstag jubeln. „In der Staffel wollen wir nach den Plätzen fünf und vier in dieser Saison endlich wieder auf dem Podest stehen. Das ist das erste große Ziel. Die Jungs hätten ein Topergebnis verdient“, sagt Kirchner.