Ukrainische Staffel vor Verlust von WM-Silber
Leipzig (dpa) - Der ukrainischen Biathlon-Frauenstaffel wird wegen der positiven Dopingprobe von Schlussläuferin Oxana Chwostenko voraussichtlich WM-Silber aberkannt werden.
Der Anti-Doping-Ausschuss der Internationalen Biathlon-Union IBU sperrte die nach der Saison zurückgetretene Chwostenko für ein Jahr bis zum 12. März 2012. Das teilte die IBU mit. Chwostenko, die IBU, das IOC und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA können innerhalb der nächsten 21 Tage noch Berufung gegen das Urteil einlegen.
„Erst wenn es innerhalb der Frist keine Berufung gibt und das Urteil rechtskräftig ist, wird die Medaille aberkannt“, sagte IBU-Generalsekretärin Nicole Resch der Nachrichtenagentur dpa. Dann würde Frankreichs Quartett nachträglich auf den Silberrang rücken. Bronze ginge an die ursprünglich viertplatzierten Weißrussinnen.
Chwostenko war bei der WM in Chanty-Mansijsk positiv auf Ephedrin getestet worden. Bei einer Anhörung vor dem Anti-Doping-Ausschuss am 1. Juni erklärte sie die positive A- und B-Probe mit der Einnahme des Hustensaftes Broncholytin, in dem Ephedrin enthalten ist. Chwostenko war im Vorfeld der WM erkältet und bekam das Mittel verschrieben. Da sie während der Wettkämpfe weiter unter Husten litt, nahm sie das Medikament ohne Rücksprache mit den Ärzten weiter. Dabei überschritt sie den zulässigen Ephedrin-Grenzwert.
Chwostenko hatte sich zum WM-Finale ein denkwürdiges Duell mit Magdalena Neuner geliefert, als sie als Führende auf die Schlussrunde ging. Doch Neuner flog förmlich an der Ukrainerin vorbei und bescherte dem deutschen Quartett noch den Titel.