Vom Winde verweht: Biathletinnen verpassen Podest
Canmore (dpa) - In der Windlotterie von Canmore gehörten Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand diesmal zu den Verliererinnen.
Bei teilweise kaum beherrschbaren Böen kassierten die beiden besten deutschen Biathletinnen, eigentlich exzellente Schützinnen, beim Weltcup-Sprint mit drei sowie fünf Strafrunden ungewohnt viele Extrameter. Damit waren sie im Kampf um den siebten deutschen Saisonsieg chancenlos. Dahlmeier musste sich mit Rang 16 zufriedengeben. Noch bitterer war der Arbeitstag am Fuße der Rocky Mountains für Hildebrand, die trotz Laufbestzeit nur 43. wurde.
„Man muss es nehmen, wie es kommt. Man kann die äußeren Bedingungen nicht ändern. Heute war es schon sehr schwierig“, sagte die viermalige Saisonsiegerin Dahlmeier, die nach ihrem krankheitsbedingten Ausfall beim letzten Weltcup in Antholz wieder auf Angriffsmodus war. Läuferisch untermauerte sie in Kanada ihre gute Verfassung mit der sechstbesten Laufzeit, lag nur 8,3 Sekunden hinter Hildebrand.
Dass sie beim Sieg der fehlerfrei gebliebenen Ukrainerin Olena Pidruschna wie Hildebrand Pech hatte, hakte Dahlmeier schnell ab: „Manche erwischen es vielleicht etwas schlechter, die anderen etwas besser. Aber das gleicht sich im Laufe der Saison wieder aus“, meinte die 22-Jährige, die im Stehendanschlag eigentlich ein „kurzes Windloch hatte. Da wollte ich schnell schießen, vielleicht war das der Fehler.“
Für ein Achtungszeichen sorgte Franziska Preuß. Die Staffel-Weltmeisterin, die wegen eines Haarrisses im Steißbein in diesem Jahr die ersten drei Weltcups auslassen musste, wurde bei ihrem Comeback als beste Deutsche nach nur einem Fehler Sechste. „Ich bin sehr zufrieden. Das tut gut für den Kopf, es war schwer zu Hause zu sitzen und zuzuschauen“, meinte die Staffel-Weltmeisterin.
Im Südwesten Kanadas vor der malerischen Kulisse der Rocky Mountains lieferten Karolin Horchler (1 Fehler) als Neunte und Luise Kummer (2) als 14. ebenfalls gute Ergebnisse ab. Miriam Gössner wurde nach vier Strafrunden 27.
Am Samstag hoffen die Damen wie auch die Herren um Simon Schempp im Massenstart dann wieder auf bessere Bedingungen. Der Sprint-Dritte Schempp erwartet erneut ein spannendes Duell mit Auftaktsieger Martin Fourcade und dem Russen Anton Schipulin, der im Sprint Zweiter geworden war. „Das wird wieder ein enges Rennen. Aber ich bin gut in Form und traue mir einiges zu“, meinte der Uhinger. Schempp hat schon vier Siege und insgesamt acht Podestplätze auf dem Konto.