Bobpilot Arndt will mit Lange-Crew Revanche
Lake Placid (dpa) - Die ehemalige Bob-Crew von André Lange hat die Niederlagen 2009 in Lake Placid und 2010 in Vancouver nicht vergessen. Bei der WM in Lake Placid wollen die drei Hintermänner mit Maximilian Arndt an den Lenkseilen den Spieß gegen den US-Amerikaner Steven Holcomb umdrehen.
Mit Start- und Laufbestzeit im dritten Training gab Maximilian Arndt vor der Viererbob-WM in Lake Placid das Zeichen zum Angriff auf Holcomb. Auf Revanche brennen vor allem seine Hintermänner Alexander Rödiger, Kevin Kuske und Martin Putze, die sich 2009 an gleicher Stätte mit Lange an den Lenkseilen im großen Schlitten Lokalmatador Holcomb geschlagen geben mussten. „Steven wird hier schwer zu schlagen sein, doch Arndt und Machata werden zusammen mit dem Russen Subkow Druck machen“, prophezeite der viermalige Olympiasieger Lange, der als TV-Experte bei der WM arbeitet.
Nach Platz drei im Zweier kann Europameister Arndt voll angreifen. „Da ist viel Druck abgefallen. Im Viererbob weiß ich, dass ich mit den drei Jungs hinten drauf vorne oder sogar ganz vorne mit dabei bin. Da ist schon mal eine Baustelle weg, um die man sich nicht kümmern muss. Das Material passt auch, jetzt muss ich ein, zwei Dinge in der Bahn noch ausmerzen, dann bin ich guter Dinge“, sagte Arndt.
Auf die Dominanz von Holcomb angesprochen betonte der 24-jährige Polizeimeister-Anwärter: „Auf jeden Fall ist er hier schlagbar. Aber wenn man ihn schlagen will, dann muss alles zusammenkommen.“ Intern hat sich die ehemalige Lange-Crew enorm viel vorgenommen. Anschieber Rödiger sprach sogar vom „Vancouver-Revival“. Denn auch bei Olympia 2010 hatte Holcomb die Nase vor den Deutschen.
Cheftrainer Christoph Langen sieht aber auch die anderen beiden deutschen Schlitten gut gewappnet. „Der erste Trainingseindruck war absolut okay. Im Viererbob ist neben Arndt mit Titelverteidiger Manuel Machata zu rechnen, auch Francesco Friedrich kommt mit der Bahn immer besser zurecht“, sagte Langen. Allerdings gibt es für Friedrich keine Medaillenvorgabe, „denn er ist hier nur zum Lernen da“, betonte der Cheftrainer, der auch den Russen Subkow auf der Rechnung hat: „Er fuhr beim ersten Training gleich zwei Bestzeiten.“
Für Machata wird die Mission Titelverteidigung schwer. Er bekommt zwar mit Marko Hübenbecker noch einen bärenstarken Mann auf den Bob neben Andreas Bredau und Christian Poser, doch der Pilot vom SC Potsdam bleibt nach Rang sieben im Zweier realistisch: „Vier vernünftige Läufe runterbringen und dann werden wir sehen, ob es für eine ordentliche Platzierung reicht.“
Völlig befreit nach Platz vier im Zweierbob geht Shootingstar Friedrich in der Königsklasse an den Start. Mit Ronny Listner und Thomas Blaschek stehen ihm zwei Anschieber aus der Crew des verletzten Riesaers Thomas Florschütz zur Verfügung. Für Kuske, der den Arndt-Bob verstärkt, kam Michail Makarow aus dem Machata-Schlitten an Bord. Mit Platz fünf und sieben im Training unterstrich Friedrich seine Ambitionen. „Vielleicht gelingt uns ja wieder eine Überraschung“, meinte der Sachse.