Halilovic zur „WM-Halbzeit“ Zweiter vor Stielicke
Königssee (dpa) - Polizeimeister Mirsad „Michi“ Halilovic steht vor seinem ersten internationalen Coup. Zur Halbzeit der Skeleton-Weltmeisterschaft liegt der Lokalmatador vom gastgebenden WSV Königssee auf Platz zwei.
Der Olympia-13. hatte nach zwei von insgesamt vier Läufen 57/100 Sekunden Rückstand auf den lettischen Gesamtweltcupsieger Martins Dukurs, der in diesem Jahr in einer anderen Liga fährt. Der Olympia-Zweite stellte in 50,67 Sekunden auch einen Bahnrekord im zweiten Lauf auf. Diesen hatte Sandro Stielicke aus Winterberg zwischenzeitlich zusammen mit Halilovic auf 51,13 Sekunden geschraubt.
Stielicke, der unmittelbar vor dem Lauf beim warm machen gestürzt war, liegt als Dritter ebenfalls auf Medaillenkurs. Frank Rommel aus Zella-Mehlis belegte als dritter deutscher Starter in der Zwischenwertung den sechsten Rang. Junioren-Weltmeister Alexander Kröckel aus Oberhof ist Neunter. Die entscheidenden Läufe drei und vier finden am Freitag statt.
Warum Halilovic mit seinem Schlitten, der mit der Renn-Ratte „Bajito“ (spanisch: der Kleine) designt ist, im unteren Bahnabschnitt noch mal den Turbo zünden konnte, wusste er selbst nicht so genau: „Man muss unten heraus wohl auf einer Kufe fahren. Eigentlich war es mehr Dummheit, doch ich hatte das Portion Glück auf meiner Seite“, sagte der 27-jährige Halilovic und betonte: „Morgen wird nochmal ein knallharter Tag, doch ich bin entspannt, denn ich habe ja schon eine WM-Medaille“, verwies er auf den WM-Titel in der Teamwertung, wo er auf Anhieb Bahnrekord fuhr. Zuvor lässt er sich von seiner Schwester im „Ristorante Villa Regina“ bekochen. „Bei ihr kann ich abschalten und es schmeckt bestens“, sagte der 64-Kilo-Mann.
Favorit ist der Lette Dukurs. „Er ist unschlagbar. Wir müssen auf uns schauen und können nur hoffen, dass die Reihenfolge am Ende so bleibt. Ich werde ganz in Ruhe mein Material machen und dann einen ruhigen Abend verbringen. Die Medaillen muss man jetzt erstmal ausblenden und sein eigenes Ding machen“, sagte Stielicke, während Rommel mit seinem groben Patzer im ersten Durchgang haderte. „Leider hat dieser Fehler die ganze Fahrt kaputt gemacht. Ich verlor dadurch eine halbe Sekunde. Ich habe es im zweiten Lauf korrigiert und war bei den Schnellsten dabei. Ein höheres Risiko kann man nicht mehr gehen. Wir fahren hier alle am Limit“, sagte Rommel.