Heißes Viererbob-Rennen - Arndt nur Außenseiter

Winterberg (dpa) - Allein schon die meteorologische Prognose mit gut neun Grad Celsius verspricht ein heißes Viererbob-Rennen bei der Weltmeisterschaft in Winterberg. „Hoffentlich wird es keine Wetterlotterie“, sagt Christoph Langen.

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Dem Cheftrainer macht aber nicht nur das Wetter Sorgen. Pilot Maximilian Arndt hatte bereits den ganzen Winter lang Probleme mit der Crew. Seine Titelverteidigung wird vom 7. März an daher ein schwieriges Unterfangen. In acht Saisonrennen fuhr der Thüringer mit sechs unterschiedlichen Besatzungen, nachdem seine Stammcrew verletzungsbedingt immer wieder ausgebremst wurde.

Dabei hatte er im Sommer extra den viermaligen Olympiasieger Kevin Kuske zurückgeholt, damit ist die einstige Erfolgs-Quartett von André Lange mit Alexander Rödiger und Martin Putze wieder zusammen. Während Rödiger seit Jahresbeginn wieder zurück ist, gab Putze in St. Moritz seinen Saisoneinstand, musste dann aber nach einem Ausschieben gegen Kevin Korona um drei Hundertstelsekunden passen. Er ist daher nur als Ersatzmann vor Ort. Kuske hatte schon frühzeitig abgesagt.

Nun geht Arndt als Weltmeister von 2013 mit den Anschiebern Rödiger, Korona und Ben Heber an den Start. „Hundertprozentig eingespielt sind wir nicht. Wir konnten die letzte Woche gut für's Training nutzen. Wir stürzen uns einfach ins Rennen“, sagte Arndt. Selbst die WM-Crew stand vergangenen Samstag auf der Kippe. „Da gab es eine Schrecksekunde bei Ben, der sich den Rücken blockiert hatte. Doch der Physiotherapeut hat ganze Arbeit geleistete. Die Truppe ist fit für das große Duell, bei dem Max nur der Außenseiter ist“, meinte Heimtrainer Matthias Trübner, der André Lange zu vier Olympiasiegen geführt hatte.

Nach dem souveränen Zweierbob-Gold von Francesco Friedrich ist der Teamkollege neben Weltcup-Gesamtsieger Oskars Melbardis aus Lettland der große Kontrahent von Arndt. „Die Saison war sehr wechselhaft, auch wenn man viel mit dem Material probiert hat, um an Grenzen zu gehen“, meinte der Oberhofer. „Wir konnten auch Siege einfahren, wir haben es nicht verlernt. In vier Rennläufen muss man in jedem gut fahren. Wenn man einen Bock schießt, ist es vorbei“, betonte Arndt.

Der frisch gekrönte Zweierbob-Weltmeister Friedrich geht völlig gelassen ins Rennen der Königsklasse. Sein Team mit Candy Bauer, Martin Grothkopp und Thorsten Margis kann im Startbereich voll mit Melbardis mithalten und seine fahrerische Klasse hatte der 24 Jahre alte Pilot ja schon im kleinen Schlitten nachgewiesen. Topfavorit Melbardis wurde nach vier Durchgängen mit 1,06 Sekunden um Längen geschlagen und weinte auf dem Siegerpodest hemmungslos.

„Er hat die ganze Saison dominiert, da ist es natürlich schwer, so eine Niederlage zu verkraften. Er wird im Vierer wieder voll da sein. Doch auch wir wollen um den Sieg mitfahren. Meine Jungs sind heiß“, sagte Friedrich, der bei einem Sieg erst der sechste Deutsche mit einem Doppel-WM-Sieg wäre. Zuletzt gelang es Lange 2008 bei der Heim-WM in Altenberg.