Mini-WM-Chance: Ein Skeletoni muss durchkommen
Königssee (dpa) - Die Leistungskurve ging stetig nach oben, die Bestzeiten im Team-Wettbewerb zeigen eine eindeutige Tendenz: Die deutschen Skeleton-Männer kämpfen bei der Weltmeisterschaft in Königssee ab dem 24. Februar um die Medaillen.
Nur der Titel scheint meilenweit entfernt zu sein.
Denn der lettische Weltcup-Gesamtsieger Martins Dukurs fährt derzeit „in einer anderen Liga“, meinte Frank Rommel aus Zella-Mehlis, der dem Topfavoriten beim Weltcup in St. Moritz trotz Führung nur hauchdünn unterlag.
Eine faustdicke Überraschung gelang beim Team-Wettbewerb am Sonntag Lokalmatador Mirsad Halilovic - allerdings in Abwesenheit von Dukurs. Der Königsseer raste auf seiner Heimpiste in 51,40 Sekunden zum Bahnrekord. Rommel legte mit 12/100 Sekunden Rückstand die drittbeste Zeit hinter dem starken Russen Alexander Tretjakow hin. „Das lässt hoffen, ich habe immer gesagt, einer von den Jungs muss durchkommen und eine Medaille holen, wenn es am Ende eine mehr ist, um so besser“, sagte Skeleton-Bundestrainer Jens Müller.
Der Rodel-Olympiasieger von 1988 hat mit Sandro Stielicke einen weiteren Joker im Ärmel. Der Winterberger, der auch die deutschen Meisterschaften im Januar in Königssee gewann, sorgte im nacholympischen Winter für den ersten Lichtblick. Vor dem Jahreswechsel schrammte er in Park City mit Rang zwei nur hauchdünn am Sieg vorbei.
Ein weiteres Ausrufezeichen setzte er beim Weltcup-Finale in Cesana mit Rang drei. „Wenn ich meinen Startrückstand minimieren kann, ist unten heraus was drin“, meinte der ehemalige Junioren-Weltmeister. Sein Nachfolger, Alexander Kröckel aus Oberhof, der sich mit dem Sieg bei der Junioren-WM in Park City das WM-Ticket bei den Großen sicherte, will ebenfalls ein Wörtchen mitreden.
Absoluter Top-Favorit auf WM-Gold ist jedoch der Lette Dukurs, der sich in Vancouver nur knapp dem Kanadier Jon Montgomery geschlagen geben musste. Der 26-jährige aus Riga feierte in der laufenden Serie fünf Weltcup-Erfolge. In Winterberg setzte sich Dukurs zudem die EM-Krone auf und in der Weltcup-Wertung stand der Titelverteidiger schon vor dem Finale in Cesana als erneuter Gesamtsieger fest.