Curler mit Rückenwind für Olympia-Qualifikation
Stavanger (dpa) - Am Ende durften dann doch noch beide deutsche Curling-Teams jubeln. Nach den Männern, die in der zweitklassigen B-Gruppe einen erstklassigen Auftritt hinlegten, schafften bei der EM auch die Frauen den Sprung zur WM.
Doch nun zählt nur noch Olympia.
„Das bringt natürlich schon einen gewissen Push für das Olympia-Qualifikationsturnier in Füssen“, sagte Skip Andrea Schöpp erleichtert nach dem EM-Happy End im norwegischen Stavanger, das die Qualifikation für die kommende WM mit sich brachte. „Bei mir ist am Ende die Sicherheit wiedergekommen, die zwischendrin weg war.“
Beim finalen Kampf um den erhofften Sprung zu den Winterspielen in Sotschi wird die 48 Jahre alte Spielführerin des SC Riessersee die Sicherheit auch dringend benötigen. Von 10. Dezember an geht es für die beiden deutschen Curling-Teams in Füssen in Sachen Olympia um Alles oder Nichts. Dort müssen sich dann vor allem die Frauen besser präsentieren als bei der EM, bei der mit Platz acht der Sturz in die Zweitklassigkeit gerade noch vermieden werden konnte.
„Im eigentlichen EM-Turnier sind wir nie so richtig in den Lauf gekommen“, analysierte Trainer Rainer Schöpp nach dem mit dem finalen 6:3 gegen Finnland glücklichen Ende der ansonsten wenig erfreulichen Frauen-Titelkämpfe. Und es gab sogar doppelt Grund zur Freude: Mit dem WM-Ticket erhielten beide deutsche Teams auch die Startberechtigung für das Olympia-Qualifikationsturnier für die Winterspiele 2018. „Der Umstand ist für uns natürlich sehr wertvoll, gibt er dem Verband doch eine gewisse Planungssicherheit“, sagte Sportdirektor Rainer Nittel vom Deutschen Curling-Verband (DVV).
Doch nun zählt erst einmal nur noch Olympia 2014. Warmsiegen durften sich die deutschen Männer, die in der B-Gruppe mit dem direkten EM-Wiederaufstieg und der WM-Qualifikation alle Ziele locker erreichten. „Dieses Turnier war genau die richtige Einstimmung auf den Olympia-Qualifier, auch wenn die Gegner dort noch einmal eine Klasse stärker sind“, sagte Skip John Jahr vom CC Hamburg.
Tatsächlich sollte der Auftritt in Norwegen nicht überbewertet werden. Gegner wie die Türkei, Spanien oder auch Rumänien sind kein Maßstab für das Olympia-Turnier. Dies weiß auch Skip Jahr, nimmt aber das Positive mit: „Ein Lauf von elf Siegen in elf Spielen sagt ja auf jeden Fall aus, dass wir einiges richtig gemacht haben! Wir haben eine unglaubliche Routine für unseren Gameplan entwickeln können - wie wir agieren, wenn wir zurück oder in Führung liegen.“