Im zehnten Anlauf Weltmeisterin: Carolina Kostner

Nizza (dpa) - Bei ihrer zehnten WM ergriff Carolina Kostner ihre große Chance. In einem silbrigen Hosenanzug lief sie in ihrer unnachahmlichen, geschmeidigen Art zu Mozarts Konzert Nr. 23 für Klavier und Orchester eine fast perfekte Kür.

„Zehn Jahre habe ich es versucht, heute war mein Moment gekommen“, sagte die 25-Jährige, „ich habe an Turin gedacht und hatte die Chance, die Erinnerungen an Olympia zu verändern“. Unter den Augen von Caroline von Monaco hielt sie dem eigenen Erwartungsdruck stand und genoss den Applaus.

Dabei wollte sie schon einige Male mit dem Eiskunstlaufen aufhören. Die grazile Athletin war die große Hoffnung der Italiener für die Winterspiele 2006 in Turin und trug die Fahne bei der Eröffnungsfeier. Doch sie scheiterte am großen Druck und wurde nur Neunte. Für den großen Durchbruch bei Olympia 2010 wechselte sie in die USA und verließ den deutschen Trainer Michael Huth und ihre Wahlheimat Oberstdorf.

Nach der großen Enttäuschung als 16. kam sie zurück ins Allgäu und fand zu ihrer Zufriedenheit zurück. „Ich gucke nicht mehr so sehr auf Medaillen“, sagte die viermalige Europameisterin, die in diesem Winter fast unbezwingbar war. Schon das Grand-Prix-Finale gewann sie gegen die übermächtig wirkenden Springerinnen aus Asien.