Pechstein kritisiert: „Zu viel Willkür im Sport“
Berlin (dpa) - Claudia Pechstein hat ihre Kritik an der Vorgehensweise der Verbände und Anti-Doping-Agenturen bekräftigt.
Sie sei „immer gegen Doping“ gewesen und würde sogar akzeptieren, wenn man sie jeden Tag kontrolliere, sagte die Eisschnellläuferin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“: „Dann aber die anderen bitteschön auch. Es gibt zu viel Willkür im Sport.“
Im Gegensatz zu anderen Fällen liege von ihr selbst keine positive Probe vor, sagte Pechstein der Zeitung und nannte auch deutsche Sportler als Beispiele: „Stellen Sie sich mal vor, ich wäre positiv getestet worden wie Evi Sachenbacher und hätte mich wie sie verteidigt: Ach, ich weiß gar nicht, wo der Riegel her kommt“, sagte Pechstein. Auch den Fall des Tischtennis-Profis Dimitrij Ovtcharov nannte die 42-jährige Berlinerin. „Er hatte eine positive Probe im Gegensatz zu mir. Er ist freigesprochen worden.“
Pechstein fordert derzeit vor dem Münchner Oberlandesgericht Schadenersatz in Höhe von 3,5 Millionen Euro für ihre zweijährige Sperre wegen auffälliger Blutwerte ab 2009. Die Sportlerin bestreitet Doping, sie macht eine vererbte Anomalie dafür verantwortlich. Pechstein gibt die Hoffnung auf einen Sieg vor Gericht nicht auf: „Ich bin optimistisch, dass der Tag meiner Rehabilitierung kommen wird.“