„Guter Einstand“: Rodler starten mit Siegen

Lillehammer (dpa) - Knapp drei Monate vor den Winterspielen haben die Rodel-Weltmeister Natalie Geisenberger sowie Tobias Wendl und Tobias Arlt einen starken Start in die Olympia-Saison gefeiert.

Bei schwierigen Eis-Bedingungen entschied die 25 Jahre alte Geisenberger am Samstag den Weltcup-Auftakt im norwegischen Lillehammer für sich. Sie demonstrierte dabei vor allem mit einem fulminanten zweiten Lauf ihre momentane Ausnahmestellung. Die Doppelsitzer Wendl/Arlt knüpften an die Siegesserie der Vorsaison an und fuhren vor den Teamkollegen Toni Eggert und Sascha Benecken ihren 18. Weltcup-Erfolg ein.

Geisenberger unterstrich auf der Eisrinne von Lillehammer ihr beachtliche Frühform. Zwar hatte die Miesbacherin bei wenig winterlichen Bedingungen im ersten Durchgang wie die meisten Athletinnen mächtig mit der Bahn zu kämpfen. Immerhin reichte es im Zwischenklassement aber für den zweiten Platz. Im entscheidenden Lauf spielte Geisenberger dann ihre gesamte Klasse aus und fuhr mit Tagesbestzeit noch einen deutlichen Erfolg vor der Russin Tatiana Iwanowa und der Kanadierin Alex Gough heraus.

Sichtlich zufrieden hakte Geisenberger ihren 17. Weltcup-Erfolg ab und richtete den Blick schon einmal auf das große Ziel Olympia. „Nach den beiden Erfolgen bei der internen Qualifikation auf der Olympia-Bahn in Sotschi und dem Sieg hier müsste für mich das Thema Olympia eigentlich durch sein“, freute sich die Weltcup-Gesamtsiegerin.

So weit ist Olympiasiegerin Tatjana Hüfner noch lange nicht. Die Ausnahmefahrerin, die in der Vorbereitung erneut mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, landete nur auf dem 13. Platz. Damit muss sie weiter um das ersehnte Olympia-Ticket kämpfen. Deutlich war der viermaligen Weltmeisterin die fehlende Fahrpraxis anzumerken. Anke Wischnewski fuhr im ersten Lauf ebenfalls hinterher, konnte sich aber am Ende noch auf einen halbwegs versöhnlichen siebten Platz verbessern.

Wie Geisenberger hatten auch deren bayerische Weltmeister-Kollegen allen Grund zum Jubeln. „Ein Sieg und 100 Punkte zum Auftakt, da kann man von einem guten Einstand sprechen“, freute sich Steuermann Wendl. Zufrieden war auch Eggert: „Natürlich wollen wir immer ganz oben stehen, aber Platz zwei zum Auftakt ist schon in Ordnung.“ Hinter den beiden deutschen Schlitten blieb den österreichischen Olympiasiegern Andreas und Wolfgang Linger nur der dritte Platz.