Rodler mit Jahresabschluss in Calgary

Calgary (dpa) - Natalie Geisenberger will ihre Siegesserie fortsetzen, Felix Loch sich für die jüngste Niederlage revanchieren. Beim letzten Übersee-Weltcup in Calgary nehmen die deutschen Rodler alle sechs möglichen Siege ins Visier, um sich standesgemäß in die Weihnachtspause zu verabschieden.

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Vor allem Geisenberger und die Doppelsitzer Toni Eggert und Sascha Benecken, die an den bisherigen zwei Wochenenden jeweils viermal auf dem obersten Treppchen standen, sorgen im deutschen Team derzeit für Hochgefühle. Vor ihrem Rennen am frühen Samstagmorgen deutscher Zeit (02.00 Uhr) berichtete die Olympiasiegerin vom Training: „Das hat Spaß gemacht zu fahren.“

Allerdings steht der Miesbacherin im Olympia-Ort von 1988, wo sie als Juniorin ihre ersten Siege gefeiert hatte, die bislang wohl härteste Prüfung in diesem Winter bevor. Zum einen liegt auch Teamkollegin Tatjana Hüfner die Bahn: Von 2006 bis 2010 gelangen der Oberhoferin in Kanada fünf Siege in Serie, dazu kommen zwei zweite Plätze 2005 und 2011. Andererseits steht den deutschen Athletinnen beim normalen Rennen und auch dem Sprintwettkampf am Samstag (22.45 Uhr MEZ) eine neue Rivalin gegenüber, die etwas verspätet in den Winter startet.

„Definitiv werden die Augen auf Alex Gough gerichtet sein“, sagte Geisenberger voraus. Die Kanadierin hatte aus Studiengründen die ersten beiden Saisonrennen in Innsbruck und Lake Placid geschwänzt. „Es wird also für dieses Jahr der erste Vergleich mit ihr“, erinnerte Geisenberger. „Es ist Alex' Heimbahn, sie hat hier sicher viel trainiert die letzten Wochen. Ich bin gespannt, in welcher Form sie ist und ob sie ihren Heimvorteil für sich nutzen kann.“

Dass Gough den deutschen (Fast-)Alles-Gewinnerinnen gefährlich werden kann, hatte sie im Januar 2011 mit einem historischen Coup gezeigt. Beim Weltcup im russischen Paramonowo gewann die Kanadierin vor Carina Schwab und Geisenberger, und beendete damit eine 105 Rennen währende Siegesserie der deutschen Rodlerinnen. Auch Bundestrainer Norbert Loch ist auf das Saisondebüt von Gough gespannt, wenngleich er unterstrich: „Natalie ist in einer bestechenden Form.“

Damit hat sie ihrem Trainingskumpel Felix Loch ein bisschen was voraus. Dessen schwacher sechster Platz in Lake Placid überraschte am vergangenen Wochenende. „Unsere Männer, allen voran Andi Langenhan, wollen hier nach den Ergebnissen von Lake Placid zeigen, dass sie ganz vorne mitmischen können“, sagte Trainer Loch. Langenhan hob er deshalb hervor, weil der Thüringer nach seinem dritten Rang zum Auftakt von Innsbruck beim anschließenden Rennen in Lake Placid stürzte und ausschied. Der 30-Jährige hat also viel gutzumachen - und zugleich keine schlechten Voraussetzungen. Beim bis dato letzten Weltcup in Calgary im Dezember 2011 gewann Langenhan vor Loch.