Loch in Lake Placid geschlagen - Eggert/Benecken vorn
Lake Placid (dpa) - Statt des üblichen Jubelgrinsens gab es von Felix Loch nur einen verwunderten Blick in Richtung Anzeigetafel. Gleich am zweiten Weltcup-Wochenende der nacholympischen Rodel-Saison hat der Bayer eine klare Niederlage kassiert.
Der 25-Jährige kam in Lake Placid nur auf den sechsten Platz. So schlecht waren die erfolgsverwöhnten deutschen Einsitzer seit Februar 2013 nicht mehr - auch damals in Lake Placid. Der Sieg ging an den Amerikaner Tucker West vor dem Österreicher Wolfgang Kindl und Dominik Fischnaller aus Italien.
Besser als Loch hatten es davor die Doppelsitzer Toni Eggert und Sascha Benecken gemacht: Das Duo war wie schon beim Saisonstart nicht zu schlagen und setzte sich vor ihren Teamkollegen Tobias Wendl und Tobias Arlt sowie Peter Penz und Georg Fischler aus Österreich durch.
„Drei Siege auf zwei Bahnen sind gut, aber auch nicht so aussagekräftig“, meinte Eggert, dem mit Benecken auf der schwierigen Bahn am Mount Van Hoevenberg im ersten Lauf eine fantastische Zeit gelungen war. Durch den sechsten Weltcupsieg ihrer Karriere festigten Eggert und Benecken, die schon beim Saisonstart am vergangenen Wochenende in Innsbruck sowohl das normale Rennen als auch den erstmals ausgefahrenen Sprint-Wettkampf dominiert hatten, Platz eins der Gesamtwertung mit der Maximalpunktzahl von 300 Zählern. Wendl verbuchte den zweiten Rang als Erfolg: „Wir haben einen Aufwärtstrend: Platz vier und drei in Igls, jetzt Platz zwei.“
Wendls Trainingskumpel Loch hatte dagegen keinen Grund für ein positives Fazit. Der zweimalige Olympiasieger machte zu viele Fehler und lag am Ende knapp 1,2 Sekunden hinter Überraschungssieger West, der zweimal Bahnrekord fuhr. Immerhin verteidigte Loch nach seinen zwei Siegen in Innsbruck den ersten Rang in der Gesamtweltcupwertung.
Hinter Loch landete Johannes Ludwig als zweitbester Deutscher auf Rang acht. Vizweltmeister Andi Langenhan stürzte im ersten Lauf und schied aus. Die Einzelstarter des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) verpassten erstmals seit sechs Rennen - einschließlich der Winterspiele von Sotschi - die Top drei.
Am folgenden Tag ist Natalie Geisenberger an der Reihe. Die Miesbacherin rechnet sich auf der etwas holprigen Eisbahn im US-Bundesstaat New York gute Chancen aus, zumal ihr im Training schon gute Läufe geglückt waren. „Hier in Lake Placid ist es schwer, darauf zu setzen, keine Fehler zu machen“, sagte die Olympiasiegerin. „Aber ich denke, ich bin auf jeden Fall gut gerüstet, der Schlitten läuft - jetzt liegt es an mir.“ Im Februar 2013 hatte sie in Lake Placid schon einmal gewinnen können.