„Sensationelle WM“: Perfekte Ausbeute für Rodler
Whistler (dpa) - Vier Rennen, vier WM-Titel: Ein Jahr vor dem großen Ziel Olympia haben die deutschen Rodler bei den Weltmeisterschaften in Kanada eine perfekte Ausbeute erzielt.
Nach den Siegen für Überflieger Felix Loch und den Doppelsitzern Tobias Wendl und Tobias Arlt war im kanadischen Whistler auch Natalie Geisenberger nicht zu schlagen und fuhr vor Olympiasiegerin Tatjana Hüfner ihren ersten WM-Sieg ein.
Zum Abschluss durften Loch, Geisenberger und Wendl/Arlt dann auch noch den Sieg in der künftig olympischen Staffel vor Gastgeber Kanada und Lettland bejubeln. „Unser Team ist eine sensationelle WM gefahren“, konnte Sportdirektor Thomas Schwab vom Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) hoch zufrieden Bilanz ziehen.
Ihren bislang größten sportlichen Erfolg feierte am zweiten Tag der Titelkämpfe auf der Olympia-Bahn von 2010 die Miesbacherin Geisenberger. Drei Wochen nach ihren zweiten EM-Sieg war die 24-Jährige vor den Augen ihrer mitgereisten Eltern nicht zu schlagen und machte im sechsten Anlauf endlich den ganz großen Coup perfekt. „Ich bin natürlich überglücklich. Das war ein großer Traum von mir“, jubelte die Bayerin, die anschließend mit ihren Kollegen auch den zehnten Team-Sieg hintereinander bei einer WM feiern konnte.
Titelverteidigerin Tatjana Hüfner musste sich hinter Geisenberger mit Platz zwei begnügen. „Da war mehr drin. Ich habe im ersten Lauf bestimmt ein Zehntel verfahren“, sagte die 29-Jährige. Hinter den beiden Deutschen sicherte Alex Gough den kanadischen Gastgebern die ersehnte Medaille. Anke Wischnewski und Aileen Frisch vervollständigten als Vierte und Fünfte den starken Auftritt der deutschen Frauen.
Sogar noch besser lief es bei den Männern. Hinter dem einmal mehr überragenden Olympiasieger Felix Loch landeten Andi Langenhan und Johannes Ludwig auf den weiteren Podestplätzen. „Ich bin rundum glücklich“, sagte Loch mit Blick auf seinen vierten WM-Coup nach 2008, 2009 und 2012. Damit stieg der junge Berchtesgadener zum erfolgreichsten deutschen Rodel-Mann bei Welttitelkämpfen auf - mit gerade einmal 23 Jahren. Routinier David Möller verpasste als Vierter nur knapp eine Medaille.
„Weltmeister! Habe die Ehre“, hatte BSD-Sportdirektor Schwab bereits zum Auftakt der Titelkämpfe die endlich auch bei einer WM siegreichen Doppelsitzer Wendl/Arlt bayerisch-standesgemäß begrüßt. Im sechsten Anlauf konnte der Bayern-Express seinen WM-Fluch besiegen und nach Silber 2008 den Titel einfahren. Zweite wurden wie schon im Vorjahr die Teamkollegen Toni Eggert und Sascha Benecken.