Auf zum Olympia-Test - Höfl-Riesch „sehr gespannt“
Sotschi (dpa) - Olympiasiegerin in Sotschi und dann die erfolgreiche Karriere beenden - dieses Gedankenspiel gefällt Maria Höfl-Riesch. „Wenn sich dieser Traum erfüllen würde, wäre das wohl auch der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören“, sagte die Partenkirchener Skirennfahrerin.
„Es wäre wunderschön, dort noch mal Gold zu holen - meine dritte Goldmedaille bei Olympia. Das hat, glaube ich, außer Katja Seizinger keine deutsche Skirennfahrerin geschafft“, äußerte sich Höfl-Riesch weiter. Von diesem Mittwoch an testen - eine Woche nach den Herren - auch die Damen die Olympia-Strecke für die Winterspiele in zwei Jahren in Russland.
„Klar denkt man da an Olympia. Das war damals beim Weltcup in Whistler genauso. Das waren auch neue Strecken, die wir zwei Jahre vor den Winterspielen in Vancouver das erste Mal gefahren sind“, erinnerte sich die 27-Jährige an den Pisten-Check für ihre größten sportlichen Erfolge. Bei den Vor-Wettkämpfen schied sie in der Abfahrt aus und gewann die Super-Kombination, in Vancouver bei Olympia vor zwei Jahren sprangen dann Gold in der Super-Kombination und im Slalom heraus. Nach Rosi Mittermaier und Katja Seizinger feierten die deutschen Wintersport-Fans die dritte Doppel-Olympiasiegerin. Die Medaillen liegen „toll beleuchtet“ in einer Vitrine in Kitzbühel, wo sie mit ihrem Mann wohnt.
„Ich denke schon oft daran zurück. Es wird in vielen Interviews immer wieder danach gefragt - ist ja auch eine schöne Erinnerung. Das war mein Karriere-Highlight bisher. Es wäre natürlich super, so etwas noch einmal zu erleben“, sagte die Gesamtweltcupsiegerin, die in diesem Winter eine sehr wechselhafte Saison erlebt. Ein Sieg und insgesamt sieben Podestplätze stehen zu Buche, die Titelverteidigung beim Kampf um die Große Kugel ist gegen die Amerikanerin Lindsey Vonn kaum noch zu schaffen.
Zum vierten Mal wird Vonn wohl die begehrteste Trophäe gewinnen, in Sachen Weltcup-Siegen hat sie mehr als doppelt so viele wie Höfl-Riesch auf dem Konto. Aber bei den Olympiasiegen hat die Deutsche die Nase vorne. „Olympische Spiele sind auf alle Fälle das Größte. Das habe ich auch erst nach Olympia so richtig realisiert - was der Erfolg für eine Bedeutung hat und welche Tragweite, ja heute immer noch“, betonte die ehemalige Slalom-Weltmeisterin, „Olympia ist einfach das Sportereignis weltweit. Auch wenn es im Vergleich zum Gesamtweltcup nur ein einziges Rennen ist.“
Und für diese Tages-Entscheidungen werden jetzt die Strecken vorgestellt. Für die Abfahrtspiste verspricht Konstrukteur Bernhard Russi einen „technisch anspruchsvollen Kurs“ mit einer langen Gleitpassage und zwei „richtig guten“ Sprüngen. „Eine neue Abfahrt ist immer spannend. Für mich ist es einige Jahre her, dass ich eine völlig unbekannte Strecke gefahren bin. Die meisten Rennen im Weltcup finden ja Jahr für Jahr auf den gleichen Pisten statt“, hob Höfl-Riesch hervor. „Ich bin sehr gespannt und hoffe, dass ich mich gleich zu Beginn mit der Strecke anfreunden kann.“
In zwei Jahren will Höfl-Riesch in Sotschi noch mal um Medaillen mitkämpfen. Auch wenn sie die Strecken erst noch kennenlernen muss - ein gutes Omen gibt es schon jetzt. Der Schneeleopard ist eines von drei Maskottchen der Winterspiele - und die Schneeleopardin ist Höfl-Rieschs „Lieblingstier, geschmeidig, überlegte Kämpferin, brüllt nicht“.