Bitteres Wochenende für Höfl-Riesch - Dürr 22.

Ofterschwang (dpa) - Die deutschen Slalom-Damen haben beim Heim-Weltcup eine herbe Enttäuschung hinnehmen müssen. Nach dem Einfädler von Maria Höfl-Riesch im ersten Durchgang schied am Sonntag in Ofterschwang auch Christina Geiger im zweiten Lauf aus.

Beste Deutsche war Lena Dürr als 22., direkt vor Teamkollegin Andrea Filser platziert. Der Tageserfolg ging an die Slowenin Tina Maze, die als erste Skirennfahrerin fünf Kristallkugeln in einer Saison gewinnen kann. Maze siegte vor der Schweizerin Wendy Holdener und der Amerikanerin Mikaela Shiffrin. „Tina Maze hat einen Wahnsinnslauf“, erkannte Höfl-Riesch einmal mehr an - und verabschiedete sich noch am Sonntag nach ihrem Slalom-Aus in die Schweiz. Dort steht am Montag das erste Abfahrtstraining an.

Schlechter als am Sonntag waren die deutschen Torläuferinnen zuletzt im Februar 2007 platziert. Das Fazit von Alpin-Direktor Wolfgang Maier fiel nach dem Heim-Rennen dementsprechend ernüchtert aus. „Das tut schon ein bisschen weh. Wir wollten uns sicher besser präsentieren, aber das ist nun einmal der Sport, das muss man auch mal hinnehmen können, dass es ein Rennen gibt, das nicht so optimal gelaufen ist, wie man es sich vorgestellt hat“, sagte Maier.

Maze distanzierte in ihrer vermeintlich schwächsten Disziplin die Schweizerin Wendy Holdener und Weltmeisterin Mikaela Shiffrin auf Rang drei. Sie überholte die Amerikanerin im Klassement und hat vor dem Weltcupfinale in Lenzerheide mit sieben Punkten Vorsprung nun alle Chancen auch auf die Slalom-Kristallkugel. Die Titel im Gesamtklassement und im Riesenslalom waren der Slowenin schon vor dem Auftritt im Allgäu nicht mehr zu nehmen gewesen, hinzu kommen beste Aussichten auf die Wertungen in Abfahrt und Super-G. Alle Kugeln in einem Winter wäre ein weiterer Rekord in Mazes Saison der Superlative.

Die Weltmeisterin im Super-G hat nach dem zweiten Platz im Riesenslalom und ihrem Erfolg am Sonntag nun insgesamt 2254 Zähler auf dem Konto. Nach dem zehnten Sieg und dem 22. Podestplatz der Saison fehlt Maze nur noch ein Top-3-Ergebnis, um Hermann Maier (Österreich) nach seinem 2000-Punkte-Rekord auch die Bestmarke für die meisten Siegerehrungen (22) einer Weltcup-Saison abzunehmen.

Höfl-Riesch will für die kommende Saison deshalb ihre Lehren ziehen und das Training etwas umstellen. „Ich habe sicher gut trainiert in den letzten Jahren, aber vielleicht kann man da noch was anders oder besser machen. Wenn man schaut, wie die Tina Maze körperlich da steht, muss man sich in die Richtung schon ein bisserl was überlegen.“ Erst einmal aber gilt es, in der Schweiz Platz zwei im Gesamtklassement zu verteidigen. „Ich bin eigentlich die ganze Saison Zweite, deshalb möchte ich das gerne auch am Ende sein“, sagte Höfl-Riesch.