Dopfer Fünfter, Neureuther Zwölfter - Ligety siegt

Kranjska Gora (dpa) - Felix Neureuther hob hadernd die Arme, Fritz Dopfer schüttelte enttäuscht den Kopf. Die deutschen Riesenslalom-Asse haben beim Weltcup in Kranjska Gora auf nachlassender Piste im Finale an Boden eingebüßt.

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Der erkrankte Neureuther fiel beim Sieg von Ted Ligety (USA) im zweiten Durchgang von Platz sechs auf zwölf zurück, Dopfer von vier auf fünf. „Das war eine extreme Kämpferei“, sagte Dopfer nach dem Auftritt. „Das gibt mir trotzdem Auftrieb, auch wenn Platz fünf wieder ziemlich undankbar neben dem Podium ist.“

Nach einer „soliden Fahrt“ im ersten Lauf war Neureuther nach dem zweiten Durchgang geknickt. „Ich habe einfach brutal gemerkt, wie mir die Kraft ausgegangen ist. Ich merke einfach, dass ich seit einer Woche krank bin“, erklärte der 29-Jährige, der auch noch an den Folgen seines Autounfalls bei der Olympia-Anreise laboriert. „Die Saison ist lang, die Luft ist langsam ein bisschen raus, vor allem nach Olympia. Jetzt heißt es nochmal Zähne zusammenbeißen.“

Neureuther hofft auf einen „unfassbar guten Tag“ beim Slalom am Sonntag. „Ich werde kämpfen, Marcel die Kugel schenken werde ich sicher nicht“, erklärte der WM-Zweite. In der Disziplin-Wertung liegt er zusammen mit Henrik Kristoffersen (Norwegen) mit 370 Punkten auf Platz zwei hinter dem Österreicher Marcel Hirscher (420).

Dopfer wertete sein zweitbestes Ergebnis dieser Riesenslalom-Saison als „Schritt in die richtige Richtung“. „Ich freue mich riesig auf den Slalom“, sagte der Olympia-Vierte im Torlauf. Stefan Luitz verzichtete krank auf einen Start im Rennen am Samstag, Dominik Schwaiger wurde 43.

„Schade, dass es für Fritz nicht fürs Podium gereicht hat. Das war guter Sport“, konstatierte Alpindirektor Wolfgang Maier. „Felix ist leider nicht auf der körperlichen Höhe und Kranjska Gora ist ein anstrengender Hang, einer der viel Kraft fordert.“

Dort wurde es am Ende auch für Riesenslalom-Olympiasieger Ligety bei seinem sechsten Erfolg in Kranjska Gora noch reichlich eng. Letztlich rettete er 0,18 Sekunden auf Benjamin Raich (Österreich). Für den Doppel-Olympiasieger von 2006 war es das erste Weltcup-Podest in dieser Saison. Platz drei ging an Kristoffersen. Hirscher wurde Vierter und behauptete auch seine Führung in diesem Disziplin-Weltcup. Im Gesamtklassement fehlen dem Vorjahressieger dagegen noch 41 Punkte auf den Norweger Aksel Lund Svindal. Svindal heimste im Riesentorlauf („Nicht gerade meine Lieblingsdisziplin“) als 17. immerhin noch ein paar Pünktchen ein.

Durch ein Top-5-Ergebnis im Slalom am Sonntag könnte Hirscher die Führung im Kampf um die Große Kristallkugel übernehmen. „Es bleibt sicher spannend. Gewinnen wäre sicher am Sonntag eine coole Geschichte, dann hätte man mal ein Polster“, erklärte der zweimalige Weltmeister.