Goldfavorit Kostelic lässt WM-Abfahrt aus
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Die Super-Kombination bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen findet ohne den großen Goldfavoriten statt.
Der Gesamtweltcupführende Ivica Kostelic sagte nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Super-G sowohl die Spezialabfahrt als auch die Kombination ab. „Wir haben heute entschieden, dass ich nicht in der Super-Kombination und in der Abfahrt starte“, sagte Kostelic und verabschiedete sich „an die Küste“. Drei Tage Pause, drei Tage Training - dann geht es für den WM-Riesenslalom zurück in die Marktgemeinde.
Kostelic, der in diesem Winter alle drei Kombination-Weltcups gewonnen hatte, fühlte sich beim Rennen auf der Kandahar an seiner Grenze angekommen. „Das war heute das schwierigste Rennen, das ich jemals bestritten habe. Das war am Limit für den menschlichen Körper. Heute haben wir sehr viel verbrannt für die Nuklearzentrale“, sagte der mit großem Vorsprung im Gesamtweltcup führende Kroate.
Der 31-Jährige, der die WM 2009 hatte auslassen müssen, hatte mehrfach betont, dass in dieser Saison der Gesamtweltcup wichtiger als die Weltmeisterschaften sei. „Ich hatte seit Neujahr keine Pause, die Piste ist so brutal für die Gelenke. Ich weiß, dass mein Rücken und meine Knie nicht bereit sind für diese Verhältnisse“, sagte Kostelic im ORF.
Der Kroate kritisierte den engen Zeitplan für die Rennfahrer und forderte mehr Zeit zur Vorbereitung auf Großveranstaltungen. „Wir hatten nur zehn Tage frei vor Olympia letztes Jahr“, sagte der Kroate, der drei Tage vor dem ersten WM-Rennen noch beim Weltcup in Hinterstoder am Start war. „Ich glaube nicht, dass das gut ist für die Qualität des Skisports.“
Auch der Schweizer Carlo Janka erwägt nach der anstrengenden Fahrt auf Rang sieben des Super-G einen Rennverzicht. „Wenn die Bedingungen so schwer bleiben, lasse ich vielleicht die Abfahrt und die Kombination aus, um für den Riesenslalom wieder zu Kräften zu kommen“, meinte der Gesamtweltcupsieger der vergangenen Saison.