Miller zeigt neue Bode-Show - Ohne Stock schnell
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Wenn Bode Miller schon nicht auf das Podest fährt, kann der amerikanische Draufgänger zumindest die größte Show auf der Ski-Piste liefern. So auch beim WM-Super-G in Garmisch-Partenkirchen.
Auf der eisigen Kandahar-Piste attackierte der 33-Jährige in einer Rechtskurve zu stark; verlor seinen Stock an einem Tor. „Das war so blöd, das hat mich aus der Spur geworfen“, kommentierte der Olympiasieger.
Doch zunächst setzte er seinen Höllenritt in Richtung Bestzeit fort. Erst nach einem weiteren Fehler gab er auf und fuhr aufrecht ins Ziel - ohne zu realisieren, dass sogar noch Platz drei drin gewesen wäre. Rund zwei Sekunden fehlten ihm von Rang zwölf zur Bronzemedaille. Er habe nicht realisiert, wie schnell er eigentlich unterwegs gewesen war, meinte er.
Solche Einlagen sind keine Seltenheit bei dem Eigenbrödler, der per Wohnwagen von Rennen zu Rennen reist: Bei der WM in Bormio 2005 setzte er locker auf einem Ski mit mehr als 80 Stundenkilometern seine Fahrt fort, auf der Kitzbüheler Streif fuhr er auf dem Fangzaun entlang. Bei der Abfahrt dürfen die Zuschauer auf eine neue Miller-Meisterleistung warten. „Es ist lang, schwer und holprig“, lobte er die selektive Piste. „Es macht einfach Spaß.“