Maier: „Maria hat Gott sei dank diese gute Gabe“
Schladming (dpa) - Drei Medaillen sind das Ziel der deutschen Alpinen bei der Ski-WM in Schladming. Mit Gold für Maria Höfl-Riesch in der Super-Kombination gab es im dritten Wettbewerb die erste Plakette.
„Das ist mit Sicherheit ein guter Zeitpunkt, weil man noch am Anfang dieser Weltmeisterschaften ist und je früher du eine Medaille hast, umso mehr Erwartungsdruck nimmt man von dem Team weg“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. „Normalerweise geht man immer davon aus, dass das einem Flügel verleiht. Sie muss keiner Medaille mehr nachlaufen, sondern hat jetzt sogar einen Titel.“
Wie wichtig war der Zeitpunkt der Medaille für das deutsche Team?
Maier: „Das ist mit Sicherheit ein guter Zeitpunkt, weil man noch am Anfang dieser Weltmeisterschaften ist und je früher du eine Medaille hast, umso mehr Erwartungsdruck nimmt man von dem Team weg.“
Sie haben Maria Höfl-Riesch trotz einer keineswegs berauschenden Weltcup-Saison immer einen starken WM-Auftritt zugetraut. Warum?
Maier: „Ich habe mich immer klar positioniert, weil ich der Meinung war, dass die Ergebnisse, die Maria eingefahren hat, nie so zustande gekommen sind, dass sie chancenlos weg war. Sondern nur deshalb, weil einfach das eine oder andere Detail nicht gestimmt hat. Trotzdem war sie immer relativ schnell unterwegs. Deshalb war für mich ganz klar, dass wir hier keine Pferde wechseln müssen.“
Wenn man die Karriere von Maria Höfl-Riesch sieht, zeigte sie oft - zum Beispiel bei der WM in Val d'Isère oder Olympia in Vancouver - Stehauf-Fähigkeiten. Haben Sie schon einmal eine Athletin mit so einer Comeback-Qualität erlebt?
Maier: „Es gibt in Deutschland sowieso nur zwei Skirennfahrerinnen in dieser Preisklasse, Katja Seizinger und Rosi Mittermaier. Aber die drei kann man nicht miteinander vergleichen. Maria hat Gott sei dank diese gute Gabe, dass sie immer dann, wenn man glaubt, sie ist weg, dann doch irgendwie zurückkommt - auch manchmal auf überraschende Weise. Bei den Weltmeisterschaften 2009 hat keiner mehr dran geglaubt, dass sie einen Titel im Slalom holt. Dann läuft es auf einmal und dann kommt noch diese Nervenstärke dazu, die sie halt hat. Dafür kann sie dem lieben Gott dankbar sein - und ich auch.“
Wie viel Schwung gibt so ein WM-Auftritt für die nächsten Chancen?
Maier: „Das muss man sie selber fragen, aber normalerweise geht man immer davon aus, dass das einem Flügel verleiht. Sie muss keiner Medaille mehr nachlaufen, sondern hat jetzt sogar einen Titel.“
Wie wichtig ist die Goldmedaille das für das Team?
Maier: „Auch für das Team ist es etwas entspannend. Wobei jeder Sportler für sich selber fährt. Aber Vicky (Viktoria Rebensburg) und Felix (Neureuther) können auf alle Fälle lockerer an den Start gehen, weil nicht alle Erwartungen nur auf ihnen lasten und schon etwas da ist. Der DSV, und das sind wir ja letztlich alle, geht auf jeden Fall mit einem Titel heim. Das macht es für alle etwas leichter, auch wenn natürlich letztlich jeder für sich selber Ski fährt.“
Der Wunsch für Schladming sind drei Medaillen, eine ist nach drei Wettbewerben jetzt da. Einige gute Chancen kommen noch. Was darf man jetzt noch erwarten?
Maier: „Wir haben noch nicht einmal drei Medaillen, wir haben jetzt einen Titel gewonnen. Das ist super cool und da freuen wir uns sehr drüber. Und das ist für uns als Mannschaft das, was wir im Augenblick haben. Wir schauen nun ohne durchzudrehen weiter: Drei Medaillen sind das, was wir bis zum WM-Ende gerne erreichen möchten.“