Morddrohung gegen Gesamtweltcupsiegerin Maze
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Eine Morddrohung gegen Gesamtweltcupsiegerin Tina Maze hat am Rande der Ski-Rennen in Garmisch-Partenkirchen für Unruhe gesorgt.
In einer am Samstag an die Organisatoren vom SC Garmisch verschickten E-Mail bedrohten Unbekannte die Slowenin, die daraufhin unter Polizeischutz gestellt wurde. „Wir haben sofort die Polizei benachrichtigt und die Handlung der Polizei überlassen“, sagte OK-Chef Peter Fischer nach dem Super-G. „Wir werden das weiter ernst nehmen, so lange sich Tina in Garmisch-Partenkirchen befindet.“
Maze wollte vor dem Weltcup in Ofterschwang kommende Woche noch drei Tage in Garmisch trainieren. Auf die Frage, ob sie das weiterhin vorhabe, sagte sie: „Warum nicht? Ich habe kein Problem damit.“
Eine akute Gefahr habe nicht bestanden, hieß es von der Polizei. „Spezialisten der Polizei haben den Inhalt der Mail analysiert. Aufgrund des Inhalts ist aber nicht von einer ernsthaften Bedrohung auszugehen“, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa. Die Kriminalpolizei ermittele, um den Absender ausfindig zu machen.
Auf TV-Bildern vor dem Rennen waren zwei Polizisten zu sehen, die die Slowenin bis in den Startbereich des Super-G begleiteten. Im dritten Rennen des Wochenendes landete die überragende Alpin-Sportlerin dieses Winters auf dem vierten Platz. Die Abfahrt am Samstag hatte Maze gewonnen.
Nach Angaben von Fischer hatte Maze bei der Siegerehrung von der Drohung erfahren. „Den ganzen Tag schon seit gestern war die Polizei vor meiner Tür und ist mit mir gekommen. So sicher wie heute habe ich mich noch nicht gefühlt“, sagte die 29-Jährige am Sonntag. Sie habe sich bemüht, den Vorfall auszublenden. „Aber das ist sicher nicht einfach, wenn du das Gefühl hast, es kann etwas passieren.“
Den Wortlaut der Mail kannte Maze nach Rennende noch nicht. „Ich hab gar nichts gesehen“, sagte sie und ergänzte: „Ich muss diese Mail sehen, ich muss sehen, was der geschrieben hat.“ Auch die Rennleitung nannte keine Details. „Wir werden uns hüten, in die Polizeiarbeit reinzureden“, meinte Fischer. Maria Höfl-Riesch sagte in einer ersten Reaktion: „Ich habe es nur übers Fernsehen erfahren. Das ist schon brutal.“