Neureuther-Erfolg bestätigt gute Verbands-Arbeit
Schladming (dpa) - Der Deutsche Skiverband fühlt sich nach den erfolgreichen Weltmeisterschaften in Schladming auf seinem Weg zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi bestätigt.
„Wir haben bewiesen, dass das System, wenn man gute Leute hat, auch bei den Herren funktionieren kann. Dass man auch da etwas erreichen kann“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. Tags zuvor hatte Felix Neureuther mit Silber im Slalom die erste Herren-Einzelmedaille seit zwölf Jahren gewonnen.
„Die Herren-Abteilung hat in den vergangenen Jahren viel Prügel beziehen müssen, auch manche Experten oder andere Leute von außen sind lieber über uns hergefallen, als dass sie uns in dem Prozess unterstützt haben. Aber der Erfolg von Schladming ist ein Beweis, dass auch deutsche Trainer Dinge richten und die Athleten zur Weltspitze führen können“, sagte Maier.
Erstmals seit langem gibt es wieder ein bei der WM erfolgreiches echtes Herren-Team. Neureuther legte mit Slalom-Silber sein groß gefeiertes „Meisterstück“ (Maier) ab, die Beteiligten im Hintergrund durften sich über eine Bestätigung für die Arbeit freuen. „Natürlich ist ein Erfolg auch wichtig für den Verband, weil das vielen Trainern und Betreuern hinten dran die Beschäftigung sichert.“ Neureuther hatte nach dem zweiten Platz im WM-Slalom hinter Marcel Hirscher (Österreich) „vielen anderen“ gedankt.
Mit vier Medaillen hatten die deutschen Alpinen so viel Edelmetall wie zuletzt 1997 geholt. 2009 in Val d'Isère war es mit zwei Goldmedaillen gemessen an Titeln erfolgreicher. Viermal Edelmetall mit der Beteiligung von Damen und Herren bejubelte das Team zuletzt 1989 in Vail. Trotz des guten Abschneidens mochte Maier noch keinen Ausblick für Sotschi 2014 wagen. „Das ist relativ weit weg und wer weiß, was bis dahin passiert“, erklärte er. „Aber wir haben in Schladming die Plattform genutzt, um unseren Sport bei Herren und Damen mit guten Resultaten zu präsentieren.“ Bei den Speedherren hat der Verband noch Nachholbedarf, allerdings gab es in dieser Sparte auch Verletzungspech.
Als zuvor letzter deutscher Alpin-Herr hatte Armin Bittner 1989 eine Medaille in den technischen Disziplinen gewonnen, die letzte Plakette überhaupt holte 2001 Florian Eckert mit Bronze in der Abfahrt. Diesmal durfte sicher Eckert über den Erfolg Neureuthers freuen. „Es war brutal gut. Er hat eine sehr gute Saison gehabt, st sehr stabil gefahren, hatte Top-Material. Es wäre wirklich sehr schade gewesen, wenn es nicht funktioniert hätte“, sagte Eckert. „Er hat es drauf, es gibt nicht oft eine Gelegenheit, wo man mit dem Material so gut aufgestellt ist, wo man körperlich fit und so in Form ist. Es gibt wenige Gelegenheiten, er hat eine davon genutzt - sehr gut.“