Neureuther schafft im Slalom die WM-Quali
Val d'Isère (dpa) - Sicherheit statt voller Angriff: Mit „zwei verhaltenen Läufen“ hat Skirennfahrer Felix Neureuther die erstrebte WM-Qualifikation im Slalom geschafft.
In seiner Paradedisziplin sorgte der 26-Jährige im französischen Val d'Isére mit Rang sechs beim Sieg des Österreichers Marcel Hirscher für sein erstes Saisonergebnis unter den besten 15. „Ich bin schon zufrieden. Die WM-Quali ist jetzt vorbei“, sagte Neureuther, der an selber Stelle im Februar 2009 nur um 19/100 Sekunden an WM-Bronze vorbeigefahren war. „Ich wollte unbedingt zu Weihnachten ein bisschen Ruhe einkehren lassen.“
„Wir fahren mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause“, sagte Herren-Chefcoach Karlheinz Waibel, „aber insgesamt zeigen wir, dass wir gut drauf und auf dem richtigen Weg sind.“ Fritz Dopfer verpasste wegen eines „verschlafenen Rennens“ (Waibel) auf Rang 35 das Slalom-Finale um 0,35 Sekunden.
Nach dem ersten Lauf, als er nach eigener Aussage mit „70 Prozent“ auf Platz sieben gefahren war, schob sich Neureuther im Slalom-Finale noch um einen Rang nach vorne. „Das ist okay, es ist für ihn das erste Top-Ten-Resultat. Er hatte viele kleine Fehler. Felix hat zumindest etwas Herz gezeigt, weil er attackiert hat“, analysierte Alpin-Direktor Wolfgang Maier, „das ist eine gute Basis für die weitere Saison.“
Dass seine Form mit Blick auf die Heim-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen stimmt, hatte Neureuther diesen Winter bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Doch weder beim Riesenslalom in Sölden, wo das Finale nach seinem 18. Platz im ersten Lauf abgesagt worden war, noch in Beaver Creek (19.) und Val d'Isère schlug sich sein Leistungsvermögen in hohen Punktezahlen wieder. Zum Torlauf-Auftakt in Levi war Neureuther ausgeschieden. „Wenn man einen Siegfahrer hat, ist es immer schwer einen sechsten Platz zu akzeptieren“, sagte Waibel, „aber zweimal eine Null zu schreiben, kann man sich nicht erlauben, wenn um den Slalom-Weltcup mitreden will.“