Rebensburg fehlt Wimpernschlag - Riesch-Lob
Aspen (dpa) - Ein Wimpernschlag fehlte zum Sieg, doch auf dem Podium im amerikanischen Aspen war die Freude von Viktoria Rebensburg und Kathrin Hölzl ungebrochen.
Kurz nach dem ersten Frust über den um 1/100 Sekunde verpassten Weltcup-Sieg hinter der französischen Skirennfahrerin Tessa Worley konnte Olympiasiegerin Rebensburg bereits wieder lächeln und erhielt wie die Drittplatzierte Hölzl ein Extra-Lob von Maria Riesch. „Vicky und Katy sind im Moment die besten Riesenslalomfahrerin der Welt. Ich würde gerne mit ihnen mithalten“, sagte die neuntplatzierte Doppel-Olympiasiegerin.
Nicht nur ihre Teamkolleginnen blicken derzeit beeindruckt auf das deutsche Riesenslalom-Erfolgsduo. Bereits vor fünf Wochen in Sölden hatten Weltmeisterin Hölzl auf dem zweiten Rang und Rebensburg als Siegerin ihre Ausnahmestellung unter Beweis gestellt. „Sie fährt eine sehr aggressive Linie. Das zeigt ihr ganzes Selbstvertrauen“, lobte Damen-Cheftrainer Thomas Stauffer die Olympiasiegerin. Beim ersten Übersee-Rennen komplettierte Lena Dürr als 17. das starke DSV-Resultat. „Das ist ein superschönes Ergebnis, wir sind mehr als zufrieden“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. „Die Saison ist richtig gut losgegangen“, resümierte auch Rebensburg.
Bei der Zieldurchfahrt hatte sie den knappen Abstand zu Worley zunächst noch mit einem weinenden Auge bewertet. „Im ersten Moment hat es schon ein bisschen wehgetan“, gab die 21-jährige Skirennfahrerin zu und erinnerte sich dann aber an ihren größten Triumph, als sie in Vancouver mit 4/100 Sekunden die Gold-Medaille gewonnen hatte. „Es ist kein Problem. Es kommt immer zurück im Leben. Deswegen ist die Freude jetzt natürlich riesengroß.“
Auch Teamkollegin Hölzl grämte sich nicht lange, dass sie wie Rebensburg nur minimal am Sieg vorbeigerauscht war. „Zwei Hundertstel - das ist natürlich schade. Aber ich bin super happy, dass noch ein Podium dabei rausgesprungen ist“, sagte die Weltmeisterin. Während Rebensburg ihren Vorsprung als Führende des ersten Laufs mit einem Fehler im flachen Teil verspielte, fuhr Hölzl nach einem verpatzten ersten Durchgang „volle Attacke“. „Ich habe mir gedacht: Eine Chance hab' ich noch.“
Gegen eine im zweiten Lauf ohne Patzer fahrende Worley konnten sich jedoch beide nicht durchsetzen. „Ich konnte es nicht glauben“, sagte die Französin nach ihrem zweiten Erfolg in Aspen. Bis zum befreienden Jubel musste sie bei der Fahrt von Rebensburg jedoch bange Sekunden überstehen. „Es war sehr eng und es sah zunächst aus, als wenn sie mich einholen würde.“
Bitter verlief das Wochenende für Carolin Fernsebner. Nur fünf Wochen nach ihrem Weltcup-Comeback droht der 24-Jährigen, die sich nach einem Sturz im ersten Lauf einer Arthroskopie am Knie unterziehen musste, erneut eine längere Zwangspause. Fernsebner war erst Ende Oktober im österreichischen Sölden nach 22 Monaten Pause und zwei Kreuzbandrissen zurückgekehrt.