Riesch: Erholung vor 2. Halbzeit - Sorge um Hölzl
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Zur WM-Halbzeit präsentierte sich Maria Riesch im schwarzen Glitzerkleid und mit zwei Medaillen um den Hals. Bronze im Super-G, Bronze in der Abfahrt - nach turbulenten Titelkampf-Tagen war die 26-Jährige auch ohne die erhoffte Goldmedaille „total glücklich“.
Nach einem Erholungstag und einer Autogrammstunde nahm die Doppel-Olympiasiegerin die Vorbereitung auf die nächsten Medaillenchancen ins Visier, auf die sich auch Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg und Weltmeisterin Kathrin Hölzl einstimmen. Aber ob sie fit genug für den Medaillenkampf werden?
Das Training von Rebensburg, die wegen einer Grippe im Bett bleiben musste, war „so weit okay“, auch wenn die 21-Jährige anmerkte: „Die Power ist noch nicht wieder da.“ Die Generalprobe in Zwiesel hatte die Olympiasiegerin gewonnen - und in Garmisch möchte sie in Team-Event und Einzelrennen nach vorne fahren. Dagegen ist der Start von Hölzl im Mannschafts-Wettbewerb unwahrscheinlich und auch die Titelverteidigung am 17. Februar fraglich. „Ich muss von Tag zu Tag schauen“, sagte die 26-Jährige, die sich nach zwei Tagen des Schneetrainings zwar „auf dem Weg der Besserung“ fühlte. Aber den lädierten Rücken spürte sie immer noch.
Nach dem Training am Dienstagvormittag sollen Rebensburg und Riesch nochmal zum Arzt, dann soll das Team für Mittwoch benannt werden. Und spätestens in den ausstehenden Einzelrennen soll der Siegeszug der von Doppel-Weltmeisterin Elisabeth „Lizz“ Görgl angeführten und dreimal erfolgreichen Österreicherinnen beendet werden. „Ich werde weiterkämpfen und alles versuchen. Mal schauen, ob es für die Lizz beim nächsten Rennen reicht“, sagte Riesch.
Nicht nur für die Heimschläferin sind die Weltmeisterschaften mit zwei dritten Plätzen und einem tapferen Auftritt trotz Grippe ein großer Erfolg. Auch der Deutsche Skiverband (DSV) liegt beim „wichtigsten Event für Jahre“, so Alpin-Direktor Wolfgang Maier, allen Widrigkeiten zum Trotz voll im Soll. Maier wurde nach einer „entspannten Nacht“ vor dem Alpen-Panorama in Garmisch-Partenkirchen ins ARD-Morgenmagazin zugeschaltet - und freute sich schon auf den Einzug der Technik-Damen und -Herren ins Teamhotel. Endlich hat er nach der Krankheits-Misere wieder Sportler um sich.
Die gute Stimmung breite sich mehr aus als der Grippevirus, denn den habe man jetzt im Griff, sagte Maier, der in dieser Woche noch die Auswahl für das Torlauf-Team der Damen treffen muss. Denn hier sind mehr Sportlerinnen qualifiziert als es Startplätze gibt.
Drei Medaillen war der WM-Wunsch des DSV. Und wenn Olympiasiegerin Rebensburg und Weltmeisterin Hölzl fit an den Start gehen, sind die Chancen auf Edelmetall im Riesenslalom hoch. Felix Neureuther hat im Torlauf zum WM-Abschluss wenigstens Außenseiterchancen auf das Podest - und im Slalom-Team der Damen hofft der DSV auch auf einen Ausreißer nach oben. Aber Trumpf Nummer eins bleibt Riesch. „In meiner bisherigen sportlichen Betreuung habe ich eine solche Kombination einer grandiosen sportlichen und charakterlichen Leistung noch nicht erlebt. Sie ist ein wahrer Profi und Champion“, sagte Verbandspräsident Alfons Hörmann.